Das Rest-Programm für Januar fällt im Kulturzentrum im Bochumer Osten gewohnt abwechslungsreich aus.
Das Kulturzentrum Bahnhof Langendreer ist mit gewohnt vollem Spielplan in das neue Jahr gestartet – vielleicht auch ein Indiz dafür, dass sich die Lage etwas entspannt hat, nachdem die angedrohten Mittelkürzungen für die Freie Szene am Ende doch nicht so happig ausgefallen waren, als zunächst befürchtet.
„Die Haushaltssperre wurde von 10 auf 5 Prozent Kürzung zurückgenommen, und insgesamt wurden für die Freie Szene im Dezember nochmals 180 000 Euro bewilligt“, sagt Gerd Spieckermann aus der Geschäftsführung des Kulturbahnhofs. Das sei zwar immer noch vergleichsweise wenig, um den Gesamtetat für die Freie Szene (rund 1,7 Millionen Euro pro Jahr) nachhaltig zu stützen, „aber immerhin konnten wir für 2014 den vollen Ausgleich erlangen“, so Spieckermann. Die lautstarken Proteste der „Freien“ auf dem Rathausplatz im Spätsommer (die WAZ berichtete) hätte also doch „ein bisschen Aufruhr in die Politik“ gebracht.
Mittelverteilung im März
Vorausgesetzt, es kommt zur Haushaltsverabschiedung durch den Rat im Januar, könne im März mit einer Vorlage der Verwaltung im Kulturausschuss zum weiteren Procedere gerechnet werden, hofft Gerd Spieckermann. Die Frage sei, wie die 180 000 Euro auf die zahlreichen freien Bochumer Akteure – darunter der Bahnhof Langendreer – aufgeteilt werden sollen. Denn der Bedarf ist abhängig von der (auch personellen) Größe einer jeden Einrichtung.
Bis es soweit ist, wird im Bochumer Osten weiter gespielt, und das Rest-Programm für Januar fällt gewohnt abwechslungsreich aus.
Swingmania im Kulturbahnhof
Wenn peppige Beats auf vergnügliche Swing-Melodien der goldenen 20er treffen, dann nennt sich das Electro-Swing! Ob Highheel oder Sneaker, ob jung oder alt – diese Musik lässt kein Tanzbein still stehen.
Mit DJammeh am Grammophon (= Plattenteller), schüttelt die „Swingmania“ am 31. Januar den Bahnhof Langendreer durch. Retro-Fotoecke & Begrüßungsgetränk gibt’s auch (ab 23 Uhr, Eintritt 5 Euro).
So wird am Donnerstag (29.1.) Amparo Sanchez in der Halle am Wallbaumweg erwartet, Mestizo-Ikone aus Spanien und ehemalige Frontfrau der Band Amparanoia. Sánchez zählt zu den bekanntesten Stimmen Spaniens und mit Manu Chao zu den Größen der Mestizo-Musikszene. In Langendreer stellt Amparo Sanchez ihr neues, drittes Album „Espíritu del Sol“ live vor, das sie wieder als eine der typischsten, heiteren und warmen Stimmen der spanischen Szene präsentiert. „Positiv“ und „feminin“ sind Worte, um das Ambiente des Albums beschreiben (20 Uhr, AK 23 Euro).
Bewegende Liebesgeschichte
Ein großer Schauspieler ist mit Joachim Król am 30. Januar auf Einladung des Bahnhofs Langendreer im Schauspielhaus zu Gast. „Seide“ – nach dem Roman von Alessandro Baricco – heißt Króls Programm, das er mit Band zum Besten gibt. Die Geschichte des Seidenhändlers Hervé Joncour ist eine bewegende Parabel auf die Liebe und die Sehnsucht nach ihr, auf die Utopie und auf das Glück. Dem Philosophen und Musikwissenschaftler Baricco gelang mit der anrührenden Liebesgeschichte Mitte der 1990er Jahre der Durchbruch.
Joachim Król, einer der nuancenreichsten Charakterdarsteller, ist Garant dafür, den passenden Ton des Buchs zu treffen. Seine Sprachmelodie bildet eine Einheit mit dem Sound des „South of the Border“ der Band (30.1., 20 Uhr, Tickets 0234/3333-5555).