Bochum. Die Arbeiten an der Querspange laufen auf Hochtouren. Die Brücke über den Nordhausenring wird aber wohl erst 2017 neu gebaut und teurer als geplant.
Eine provisorische blaue Lärmschutzwand ziehen Arbeiter jetzt parallel zur Höfestraße in Laer hoch. Die rund vier Meter hohe Fertigteil-Wand muss Straßen.NRW als Bauherr der künftigen Querspange, A 448, errichten, um die Anwohner der Höfestraße vor Staub- und Lärmbelastung durch die Baustelle zu schützen. Sie ist ebenso wie die bereits fertiggestellte Baustraße einer der Bestandteile des Planfeststellungsbeschlusses für den Bau der Autobahn aus dem Jahr 2007.
Wie Projektleiter Dirk Potthoff erläutert, sollen in diesem Jahr die Arbeiten in diesem Abschnitt weiter vorangetrieben werden. Derzeit wird das östliche Widerlager der künftigen Autobahnbrücke über die Markstraße erstellt. Im weiteren Verlauf in Richtung Universitätsstraße laufen derzeit Rodungsarbeiten an beiden Seiten des Nordhausenrings. Der Platz dort wird benötigt, um im Rahmen des Ausbaus des Rings zur Autobahn die bis zu zwölf Meter hohen Lärmschutzwände im Bereich der Paulinenstraße im Norden und der Straße Am langen Seil im Süden des Rings zu errichten.
Kosten von rund acht Millionen Euro erwartet
Zunächst soll der Ausbau der eigentlichen Autobahn, wozu auch die Verlegung der Steinkuhlstraße und die Anbindung der Querspange südwestlich des Opelrings gehört, abgeschlossen werden. Erst dann kann das letzte Großprojekt dieser Strecke, die Neugestaltung der Brücke Universitätstraße in Angriff genommen werden.
Frank Hinterland, der die Planung in diesem Bereich für Straßen-NRW betreut, geht davon aus, dass die Arbeiten an dem Brückenbauwerk nicht vor dem Jahr 2017 beginnen können. Mittlerweile, so erfuhr die WAZ, haben sich die ursprünglich auf zwei Millionen Euro angesetzten Kosten für die Brücke mehr als vervierfacht.
Straßen.NRW misst Wassermengen
Hinterland wollte diese Summe nicht bestätigen, räumte jedoch ein, dass es sich um ein sehr aufwändiges Projekt handelt. „Dort entsteht ein komplett neuer Knotenpunkt.“ Es sei geplant, auf jeden Fall die Stadtbahnverbindung der U 35 auch während der Bauzeit aufrecht zu erhalten. Seit September vergangenen Jahres misst Straßen-NRW kontinuierlich die Wassermengen, die durch den alten Bergbau-Stollen (Isabella-Stollen) in die Gräfte des Hauses Laer geleitet werden.
Das Grubenwasser ist für das historische Haus unter anderem deshalb wichtig, damit die uralten Eichenbalken, auf denen das Gebäude errichtet wurde, nicht trockenfallen und dadurch Schaden nehmen könnten. Im Autobahn-Planfeststellungsbeschluss heißt es dazu wörtlich: „Die Straßenbauverwaltung wird die Bauvorbereitung, alle Maßnahmen zur Sicherung gegen bergbauliche Einflüsse und den Bau der Straßentrasse so ausführen, dass Beschaffenheit und Menge des im Bereich des Isabella-Stollens austretenden Grund- und Grubenwassers nicht beeinträchtigt werden.“