Bochum. Der Bochumer Karneval steht in dieser Session ohne närrische Regenten da. Die Jecken feierten gleichwohl einen zünftigen Start in die 5. Jahreszeit.

Von einem Rückschlag mag Festausschuss-Vorsitzender Bernd Lohof nicht reden. Ein Rückschritt indes ist es schon, dass der Bochumer Karneval in dieser Session ohne gekrönte Stadthäupter auskommen muss. Doch das Fußvolk lässt sich die Stimmung nicht vermiesen. Das stellte am Sonntag der Frühschoppen der GroBoKa im Autohaus Spürkel unter Beweis.

Zum 14. Mal läutete die Große Bochumer Karnevalsgesellschaft die fünfte Jahreszeit an der Herner Straße ein. Unter der Glaskuppel tummelte sich alles, was die Narretei in Stadt und Region hergibt. GroBoKa-Präsident Peter Niemann (er erhielt für seine 50-jährige Mitgliedschaft eine Ehrenurkunde), Geschäftsführerin Heidi Krüger und ihr Team bereiteten einmal mehr die Bühne für ein über fünfstündiges Programm mit Tombola und leckerem Büfett. Stargast war Schlagersänger Michael Kern.

Wattenscheider Karneval hatte sich angesagt

Dass zum Start am späten Vormittag noch einige Bänke leer blieben, mochte die organisierten Jecken und ihre Besucher nicht schrecken. Der komplette Wattenscheider Karneval hatte sich erst für den frühen Nachmittag bei der GroBoka angesagt. Grund: In Old Wattsche stiegen nicht weniger als drei närrische Frühschoppen.

„Unser Karneval lebt!“, stemmt sich Bernd Lohof allen Miesmachern entgegen. Nein: Dem Festausschuss ist es nicht gelungen, nach drei Jahren Nachfolger für die beiden erfolgreich wirkenden BO-Dreigestirne zu finden. Nein: Keiner der Stadtteil-Prinzen in Linden, Werne und Wiemelhausen mag die gesamte Stadt als närrisches Oberhaupt regieren. Aber ja: „In der Session 2015/2016 wird es in Bochum wieder Tollitäten geben. Wir haben feste Zusagen. Ich bin zuversichtlich, dass es wieder ein Dreigestirn wird“, bekräftigt Bernd Lohof im WAZ-Gespräch. Und außerdem: Eine Session ohne Prinzen-Rolle sei in Bochum nicht ungewöhnlich: „Das hat es schon mehrfach gegeben – nicht nur bei uns, sondern in dieser Session sogar in Wuppertal, also in einer Region, wo der Karneval eine deutlich größere Bedeutung hat.“

Große Sause am Stadionring 2017

Nach dem gelungenen Auftakt bei Spürkel, wo bis zu 800 Besucher erwartet wurden, wird in den nächsten Wochen in den Vereinen und Kirchengemeinden weitergefeiert. Hier, weiß Bernd Lohof, schlägt das wahre Herz des Bochumer Karnevals. Die Festausschuss-Party im Ruhrcongress wird es weder 2015 noch 2016 geben. „Die Sessionen enden schon Mitte Februar. Unsere Sitzung würde mit den Veranstaltungen unserer Mitgliedsvereine kollidieren“, begründet Lohof, der erst für 2017 eine große Sause am Stadionring ankündigt.