Die Vorbereitungen zur Demontage der Anlagen des Opel-Werkes laufen auf Hochtouren. Während die Restbelegschaft in den riesigen Werkshallen bereits mit dem Ende der Auto-Produktion am 12. Dezember begonnen hat, Anlagen zu entfernen, entsteht direkt vor dem Haupteingang der einstigen Automobilfabrik ein regelrechtes Containerdorf. „Es ist für Unternehmen, die diese Arbeiten jetzt ausführen, wichtig, an einem zentralen Punkt direkt am Werksgelände zu sein“, kommentierte dies ein Opel-Sprecher.

Schrott wird mit Zug abtransportiert

Vor wenigen Jahren noch stand an gleicher Stelle auf dem Besucherparkplatz ein ähnliches „Dorf“. Damals allerdings unter völlig anderen Vorzeichen. Bei der letzten Großinvestition am Standort wurde von hier aus die Logistik gesteuert. Mit Flatterband abgesperrt sind bereits einige Teile des riesigen Parkplatzes. Nur unmittelbar vor der längst zum Symbol gewordenen gewaltigen Backsteinfassade mit Opel-Lettern und Schriftzug stehen ein paar Dutzend Autos. Wie berichtet, sind noch einige Wochen lang etwa 150 Opelaner damit beschäftigt, im Werksgelände aufzuräumen. „Wir haben mittlerweile sämtliche noch im Werk befindlichen Automobilteile abtransportiert“, so der Opel-Sprecher.

Dort, wo einst auf dem werkseigenen Bahnhof die Spezialzüge, mit denen Motoren, Getriebe und andere vormontierte Teile „just in time“ direkt ins Werk, beinahe bis zum Band, gebracht worden sind, steht heute ein Zug, der ganz offensichtlich völlig andere Dinge transportieren soll. Seine Bestimmung ist ohne große Fantasie zu erraten. Offene Container-Mulden eines Altmetallhändlers dürften etwas transportieren, zudem letztlich auch ein Opel-Zafira wird: Profaner Schrott.

Damit zum 1. Juli das Gelände sozusagen besenrein übergeben werden kann, soll schon Anfang Februar im Bereich von Tor 4 an der Wittener Straße die Lackiererei „rückgebaut“ werden. Von Abriss möchte der Opel-Sprecher nicht so gerne sprechen, das Wort klingt einfach nicht gut. Aber: „Dann dürfte es auch einige sichtbare Eingriffe an der Gebäudestruktur geben“.

Die 1987 gebaute Lackiererei mit dem charakteristischen Schornstein galt über Jahre als eine der umweltschonendsten Anlagen dieser Art in der europäischen Automobilindustrie. Trotzdem müssen nun die sehr restriktiven Auflagen der Umweltbehörden beachten werden.