336 Flüchtlinge sind allein von September bis November in Bochum angekommen und werden vorerst auch hier einquartiert. Da ist für Ralf Zyla, Sachgebietsleiter für die Flüchtlingsarbeit bei der Stadt, klar: „Wir brauchen jeden Platz.“
Wenige Wochen nachdem auf der Straße „Zum Schebbruch“ nahe der Lennershof-Siedlung in Querenburg vier Häuser der VBW zum Flüchtlingsheim umfunktioniert wurden, ist jetzt auch in Dahlhausen ein neues Quartier entstanden. Am Sattelgut sind fünf lang leer stehende Häuser der Deutschen Bahn in den letzten Wochen renoviert worden, um Platz zu schaffen für etwa 50 Asylsuchende. Die erste Familie aus dem Kosovo zog gestern ein. Weitere etwa aus dem Kriegsgebiet in Syrien werden folgen.
Jedes Appartement mit einer Größe von 50 bis 70 Quadratmetern verfügt über das Nötigste: Etagenbetten, Küche, Bad und Waschmaschine. „Das ist keine Luxusherberge, es geht um eine Notunterkunft“, meint Sozialarbeiter Michael Mijal. Die Dahlhauser Bürger schauten sich das neue Flüchtlingsheim bei einem Rundgang neugierig an. Kritische Stimmen waren eher selten. „Wir hier im Südwesten sind ein weltoffenes Volk“, sagt eine ältere Dame.
Dass einige der Flüchtlinge, die in Dahlhausen unterkommen, vorher in der nicht weit entfernten Lewackerschule stationiert waren, statt aus anderen Städten nach Bochum zu kommen, sei eher Zufall, sagt Ute Bogucki, Leiterin des Amts für Soziales und Wohnen. „Sie sind uns vom Land zugewiesen worden.“