Ein ehrgeiziges Ziel gesetzt hat sich Reinhard Micheel, Geschäftsführer der Bochumer Hilfsaktion Canchanabury: „Wir möchten bis zum Ende dieses Jahres mindestens 100 neue Patenschaften für Aids-Waisen gewinnen.“ Ein überzeugendes Argument hat er dafür sofort parat: Frank Goosen, Kabarettist und Autor, wird für die ersten 50 Neupaten (vielleicht sogar für ein paar mehr) sein Buch „Sommerfest“ dazulegen und es signieren – auf Wunsch auch mit einer individuellen Widmung.

Unterstützung versandet nicht

Seit vielen Jahren unterstützt Frank Goosen gemeinsam mit seiner Familie die Aktion Canchanabury. Ausgangspunkt für ihn war eine Begegnung mit Resty Ndagano, Leiterin eines Aids-Waisen-Projektes in Uganda. „Ich habe das Gefühl, dass hier meine Unterstützung nicht versandet. Es gibt einen unmittelbaren Kontakt und die Spendengelder gehen nicht für eine aufgeblasene Verwaltung drauf.“

Er hat ganz bewusst einen Schwerpunkt auf Projekte gelegt, die sich mit Kindern befassen. „Noch besser, wenn es um Kinder und Fußball geht“, fügt der mittlerweile weit über die Reviergrenzen hinaus bekannte Bochumer mit einem Augenzwinkern hinzu.

Für Reinhard Micheel sind „Botschafter“ wie Frank Goosen ein absoluter Glücksgriff, gerade jetzt. „Wir merken, wenn es kriselt. Auch der Rückzug von Opel trifft uns. Viele Unterstützer kamen und kommen aus dem Umfeld der Autofabrik.“ Aus vielen Jahren aktiver Arbeit in Hilfsprojekten weiß er genau, dass eine Hilfsorganisation, zumal eine kleine wie die Aktion Canchanabury, wirtschaftliche Knicke oder Krisen unmittelbar wie ein Seismograph spürt.

800 Patenschaften aktuell

Zur Zeit werden von der Aktion rund 800 Aids-Waisenkinder in Afrika betreut. Darüber hinaus gibt es weitere ganz konkrete Projekte, die es zu fördern lohnt. Neben den Patenschaften, die immer für mindestens ein Jahr laufen, ist dies die Unterstützung für die Schulspeisung in einer Slumschule in Kampala, eine Fußballpatenschaft oder auch ein einmaliges Schulmaterial-Set für Kinder, die aufgrund von Aids ihre Eltern oder ein Elternteil verloren haben.