Linden. .

Siegfried Josef Kalinka ist „fit wie ein Turnschuh“: Ausgedehnte Spaziergänge, Treppenlaufen und kleinere Einkäufe in Linden gehören zu seinem täglichen Fitnessprogramm. Kein Wunder, ist er doch ehemaliger Leistungssportler. Am 26. November feiert er im Augusta Seniorenheim am Kesterkamp seinen 100. Geburtstag.

Geboren in den Wirren des ersten Weltkriegs, wuchs er mit zwei Brüdern und zwei Schwestern in Grumme auf und begeisterte sich schon in der Schulzeit für Fußball. Dabei übersprang er sogar die vorletzte Klasse.

Seine Fußballer-Karriere begann allerdings erst 1932, als er bei der „Zweiten“ von Germania Bochum einstieg. „Die spielten damals schon erstklassig“, erinnert sich der Jubilar. 1934 wurde der junge Mann von Trainerlegende Josef „Sepp“ Herberger zu einem Sichtungslehrgang eingeladen, danach gleich in der ersten Mannschaft eingesetzt. An sein erstes Spiel erinnert sich Kalinka noch wahnsinnig gern: „ Wir haben in der Glückaufkampfbahn auf Schalke gespielt. Da hab’ ich den Ernst Kuzorra zur Verzweiflung gebracht.“

Durch die Fusion der Vereine TuS und Germania Bochum kam er 1938 zum neu formierten VfL Bochum 1848, wo er bis 1944 spielte. Ein Knieproblem markierte in diesem Jahr das Ende seiner aktiven Laufbahn. Der Sport half ihm, relativ unbeschadet durch die schreckliche Zeit des Zweiten Weltkriegs zu kommen. „Es gab immer und überall fußballverrückte Menschen, so dass ich sehr oft auch für den Sport freigestellt wurde“, erinnert sich Kalinka.

Zur Geburtstagsfeier erwartet der Jubilar neben Mitbewohnern, dem Heimbeirat und Mitarbeitern auch seinen „kleinen“ Bruder Helmut (94). Angesagt hat sich auch Bürgermeisterin Erika Stahl.