Ein literarisches Quartett der außergewöhnlichen Art kommt am Samstag (8.11., 19 Uhr) im Kunstmuseum zusammen. Zwei Autorinnen und zwei Autoren mit armenischen, deutsch-jüdischen, kurdischen und türkischen Wurzeln sind zu Gast zum Thema „Gewalt“. Es ist eine Veranstaltung der Shakespeare-Wochen, weshalb das Motto „Du machtest ja zur Hölle die beglückte Erde“ aus Richard III. über der Veranstaltung steht.
Aus ihren Werken lesen; Muriel Mirak-Weißbach, Journalistin aus den USA mit armenischen Wurzeln, ehemalige Fullbright-Stipendiatin, die sich als vor allem auf Entwicklungen in der arabischen und islamischen Welt konzentriert hat. Dann Jay Monika Walther, 1945 in Leipzig in einer deutsch-jüdischen Familie geborene Schriftstellerin und Medienpädagogin. Dabei ist auch der kurdische Lyriker Hussein Habasch, der seit 1970 Gedichte in kurdischer und arabischer Sprache schreibt und 1993 bis 1997 Präsident des kurdischen PEN-Zentrums war. Hilde Domin über seine Gedichte: „Ich habe lange nicht so Schönes gelesen.“ Vierter Autor ist Dogan Akhanli, 1957 in der Türkei geboren, seit 1992 in Köln wohnhaft. Ein Autor, der lange Zeit in türkischen Militärgefängnissen saß und noch 2013 in Abwesenheit in Istanbul zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. In diesem Jahr erhielt er den „Pfarrer-Georg-Fritze-Preis“ in Köln, wobei der Filmregisseur Fatih Akin die Laudatio hielt.
Die Moderation dieser Veranstaltung übernimmt Prof. Dr. Ralph Köhnen, Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft, Musik macht die armenische Konzertpianistin Armine Ghuloyan, ein Grußwort wird Heide Rieck von den Bochumer Literaten sprechen.
Letztere sind auch als Initiatoren federführend für diese Veranstaltung. Es geht der Gruppe darum, das von Shakespeare in so vielen Facetten beleuchtete Thema „Gewalt“ in Verbindung zu bringen mit den aktuellen Gewaltexplosionen überall in der Welt. Entsprechend hat man sich bemüht, vier Autoren unterschiedlicher Kulturkreise zusammenzubringen.