Oft sieht der Passant durch die großen Frontscheiben hindurch im Atelier von Stephan Geisler viele Menschen vor Staffeleien. Das liegt daran, dass der Maler, geboren 1968 in Bergkamen, hier seit 2010 auf recht vielen Quadratmetern residiert und auch oft gut besuchte Malkurse gibt. „Das Atelier ist ideal“, sagt er, „so etwas würde woanders natürlich ein Vermögen kosten“. Damit meint er auch die große Halle im Hinterhof, die er gerne zum Ausstellen seiner oft großformatigen Bilder nutzt. „Das war einmal ein Aquarienlager, angeblich hat sich mal ein Unternehmer hier umgebracht“, schaudert er.
Die Rottstraße mag der Künstler vor allem wegen der vielen unterschiedlichen Typen, die sie bewohnen und die regelmäßig sein Schaufenster passieren. Und auch seine Malschülerinnen und Malschüler, oft überregional angereist, schätzen den Ort. Hat er doch ein ruhrgebietstypisches Schimanski-Flair, gleichwohl sind die etwas edleren Shopping-Meilen der City auch nicht weit weg. Zwei Seiten der urbanen Medaille.
Und so malt und malt Geisler in der Rottstraße und verkauft seine Bilder doch nicht hier, sondern weltweit – gerne etwa über die ihn vertretenden Galerien in Dänemark und Dubai. Foto: Stefan Arend