Arnsberg. . Die einen schwören auf Zwiebeln, wenn es um Erkältungen geht, die anderen bevorzugen Hühnersuppe und Kamillentee. Hausmittelchen oder Hausrezepte kennt beinahe jeder gegen die kleinen Erkrankungen des Alltags. Doch welche helfen und welche sind als Mythos abzustempeln?

Die einen schwören auf Zwiebeln, wenn es um Erkältungen geht, die anderen bevorzugen Hühnersuppe und Kamillentee. Hausmittelchen oder Hausrezepte kennt beinahe jeder gegen die kleinen Erkrankungen des Alltags. Doch welche helfen und welche sind als Mythos abzustempeln? Apotheker Thilo Jansen (31) aus der Apotheke am Neumarkt und Apothekerin Alexa Schulte, Apotheke im Brücken-Center standen unserer Redaktion Rede und Antwort.

Erkältung:Der Hals schmerzt, der Kopf brummt und die Nase läuft. Sie ist wieder da, die Erkältungszeit. Bevor jedoch wegen einer kleinen Erkältung der Hausarzt aufgesucht wird, probieren die meisten es erst einmal mit bewährten Hausmittelchen aus Omas-Zeiten.

Besonders beliebt gegen Erkältungen ist die Kamille. Ob als Dampfbad oder Tee, die meisten Hausfrauen schwören auf sie – und das mit Recht. „Kamille wirkt antibakteriell und beruhigend, erklärt Apothekerin Alexa Schulte. Außerdem würde Kamille helfen den Schleim zu lösen und wirke lindernd gegen krampfartige Schmerzen. Ähnlich wohltuend bei Erkältung ist die beliebte Hühnersuppe. Heiß verspeist wirkt sie beruhigend und kann die Bekämpfung einer Erkältung unterstützen. „Die Hühnersuppe ist durch ihren geringen Fettanteil leicht bekömmlich und belastet den Körper nicht zusätzlich“, erklärt die Apothekerin. Dadurch sei sie auch bei Magenbeschwerden gut verträglich.

Als Mittelchen gegen Husten, steht der Zwiebelsaft in manchen Haushalten hoch im Kurs. Für das Säftchen werden klein gehakte Zwiebeln mit Zucker vermischt und das ganze muss dann eine Nacht ziehen, bis ein bräunlicher Saft entsteht. Dieser wird dann in ein kleines Fläschchen gefüllt und fertig ist der selbst gemachte Hustensaft. Aber hilft er auch? „Ja“, sagt Alexa Schulte. „Zwiebeln haben bestimmte Stoffe die antibakteriell und entzündungshemmend wirken. „Durch den Zucker würden sich die Inhaltsstoffe der Zwiebel verflüssigen und der Saft helfe gegen Husten und Erkältungsbeschwerden. Auch wenn er nicht jedermanns Geschmack entspricht, aber das ist bei den meisten Hustensäften aus der Apotheke ja auch nicht anders.

Wenn die Erkältung stärker wird und Fieber hinzu kommt, wird in vielen Haushalten kräftig gewickelt, denn Wadenwickel gelten als fieberhemmend. „Hilft aber nur, wenn es auch richtig angewandt wird“, mahnt Apothekerin Alexa Schulte. Wichtig sei, dass die Wickel nicht zu kalt seien, damit der Erkrankte nicht noch mehr friert. „Rund 25 Grad sollten die Wickel haben“. Die Wadenwickel könnten zwar helfen das Fieber zu senken, wenn es aber dann doch an die 40 Grad geht, warnt die Apothekerin doch lieber den Hausarzt auf zu suchen.

„Hausmittel können zwar eine gute Unterstützung sein, eine stärkere Erkrankung heilen können, sie in der Regel, aber nicht“, warnt Alexa Schulte.

So sieht es auch bei Quarkwickeln aus. „Wenn die Halsschmerzen leicht sind, kann der Quark die Schmerzen mit seiner kühlenden Wirkung aber zumindest lindern“.

Wer einer Erkältung vorbeugen möchte, der kann sich auf die Wirkung von Thymian und Ingwer verlassen. „Thymian wirkt antiviral, bekämpft also die Viren im Körper.“, so Schulte. Thymian gibt es in Form von Saft, Tee oder auch in Tablettenform. Wer zusätzlich sein Immunsystem stärken möchte, sollte Ingwer zu sich nehmen. Ein Stück Ingwer in heißem Teewasser ziehen lassen und am besten jeden Morgen zum Frühstück ein Tässchen trinken. So kann die Erkältungszeit ruhig kommen.

Nasenbluten:Hatte früher ein Kind Nasenbluten und waren mehrere Mütter anwesend, konnte sich die Behandlung zu einer wahren Nick-Orgie auswachsen: Kopf in den Nacken oder Kopf nach vorn beugen – beide Theorien existieren, beides möchte Apotheker Thilo Jansen nicht empfehlen. Beides sei als Hilfe nicht wirklich erwiesen. Dem kühlen Lappen im Nacken, den viele als Hausmittel kennen, steht er ebenfalls skeptisch gegenüber: Durch Kälte ziehen sich zwar Gefäße zusammen, aber ob es bei Nasenbluten hilft? „Am besten ist es, einfach ein Taschentuch davorzuhalten, oder spezielle Watte zu verwenden“, rät Apotheker Jansen. „Die Behandlung hängt natürlich auch von den Ursachen ab.“ So blute es etwa stärker, wenn derjenige zum Beispiel Aspirin oder ASS geschluckt hat.

Halsschmerzen: Zur Behandlung von Halsschmerzen hält die Hausapotheke Ananas bereit: „Die Ananas enthält ein entzündungsauflösendes Enzym und zudem ohne Ende Vitamin C.“ Dieses Bromelain kann bei akuten und chronischen Entzündungen (zum Beispiel auch Gelenkbeschwerden) eingesetzt werden.

Magen/Darm: Die einen schwören auf Salzstangen und Cola, die anderen auf geriebenen Apfel und schwarzen Tee, um Magen- und Darmprobleme zu bekämpfen. „Von Salzstangen und Cola rate ich ab“, sagt Apotheker Thilo Jansen. „Es geht darum ein Gleichgewicht von Salz und Zucker herzustellen und das ist mit Salzstangen und Cola schwierig.“ Mehr noch: Wird nicht das richtige Verhältnis getroffen, können sich die Beschwerden sogar noch verschlimmern. Daher rät Jansen zu geriebenem Apfel und schwarzem Tee. Mit Kamillentee liegen die Patienten immer richtig: „Der wirkt entkrampfend und entzündungshemmend.“ Auch Pfefferminztee (1o bis 15 Minuten ziehen lassen) unterstützt den Heilungsprozess. „Es ist allerdings wichtig, auf qualitativ hochwertigen Tee zu achten“, sagt der Apotheker. Bei Kamille stecken die Wirkstoffe in den Blüten, bei Pfefferminze in den Blätter. Manche günstigen Teesorten verzichten auf diese Bestandteile, da auch aus dem Rest der Pflanzen der spezifische Geschmack gewonnen werden kann. Doch: Diese Pflanzenteile müssen im Tee verarbeitet sein, sonst ist die Wirkung hinfällig.

Verbrennungen: Die einen schwören auf Salzstangen und Cola, die anderen auf geriebenen Apfel und schwarzen Tee, um Magen- und Darmprobleme zu bekämpfen. „Von Salzstangen und Cola rate ich ab“, sagt Apotheker Thilo Jansen. „Es geht darum ein Gleichgewicht von Salz und Zucker herzustellen und das ist mit Salzstangen und Cola schwierig.“ Mehr noch: Wird nicht das richtige Verhältnis getroffen, können sich die Beschwerden sogar noch verschlimmern. Daher rät Jansen zu geriebenem Apfel und schwarzem Tee. Mit Kamillentee liegen die Patienten immer richtig: „Der wirkt entkrampfend und entzündungshemmend.“ Auch Pfefferminztee (1o bis 15 Minuten ziehen lassen) unterstützt den Heilungsprozess. „Es ist allerdings wichtig, auf qualitativ hochwertigen Tee zu achten“, sagt der Apotheker. Bei Kamille stecken die Wirkstoffe in den Blüten, bei Pfefferminze in den Blätter. Manche günstigen Teesorten verzichten auf diese Bestandteile, da auch aus dem Rest der Pflanzen der spezifische Geschmack gewonnen werden kann. Doch: Diese Pflanzenteile müssen im Tee verarbeitet sein, sonst ist die Wirkung hinfällig.