Bottrop.

Was haben in Ebel angebotene Köfte, also türkische Frikadellen, mit dem Emscherkunst-Projekt der Kulturhauptstadt zu tun? Viel, betonen Referatsleiter Dieter Pillath und seine Mitarbeiterin Yüksel Gür vom städtischen Referat für Migration.

Denn ist es der Kulturhauptstadt zu verdanken, dass Radtouristen an jedem schönen Wochenende im Garten eines Wohnhauses an der Ebelstraße Nr. 27 Köfte und Salat, Börek und andere türkische Speisen serviert werden. Dies könnte die gastronomische Keimzelle eines professionellen Catering-Service sein, betrieben von Migrantenfrauen aus Ebel, hoffen Pillath und Gür. Bis September wollen alle Beteiligten Erfahrungen sammeln, dann über den Fortgang entscheiden.

Als vor zwei Jahren Pläne für das Emscherkunst-Projekt geschmiedet wurden, bat Ob Bernd Tischler das Referat für Migration um Mitarbeit. So flossen in die Pläne für das Maschinenhaus an der Bernemündung, das zur Zeit zum Restaurant umgebaut wird, interkulturelle Komponenten mit ein. Pillath nennt Stichworte: internationales Restaurant und Köchinnen-Pool, gebildet aus Migrantinnen im Stadtteil, interkulturelles Zentrum und Stadtteilarbeit - dies und mehr sollte im Betriebshaus angesiedelt werden, ließ sich aber nicht verwirklichen. Denn der Denkmalschutz schränkte die Nutzung auf jenes Konzept ein, das die Gafög nun verwirklicht, erklärt Pillath. Doch begraben wollte man die Pläne auch nicht, und nun werden sie andernorts umgesetzt. In einem gemieteten Wohnhaus an der Ebelstraße.

Mit den Frauengruppen im Stadtteil ist Yüksel Gür vertraut. Damit war der Boden bereitet für das Gastronomie-Projekt, an dem 8 Frauen beteiligt sind. Sie bringen nicht nur ihre Alltagserfahrungen in der Küche ein, erklärt Yüksel Gür. Sie fühlen sich gefordert und motiviert, Neues zu lernen: die deutsche Sprache und Grundkenntnisse am Computer steigern die Erfolgsaussichten ihrer Gastronomie.

Darüber hinaus dient das Bergmannshaus dem Referat für Migration als Stadtteilbüro, und in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt werden dort die Sprachentwicklung von Migrantenkindern und ihre Ernährungsgewohnheiten überprüft.

Die Küche ist bei gutem Wetter samstags und sonntags von 12 bis 19 Uhr geöffnet. „Ebel 27“ ist zu erreichen unter Tel. 0175 / 4360696.