In Peter und Paul sammeln mit 28 Kindern mehr Könige Geld, während Betreuer fehlen. St. Engelbert hat Begleiter, aber wenig laufende Kinder.

Einmal König sein: Darauf bereiten sich die Jungen und Mädchen an der Bahnhofstraße gerade vor. Da ein Sternsinger, der an der Haustür Geld für Kinder in Not sammeln will, auch als solcher erkannt werden muss, ist die Garderobe wichtig. Die wird gerade ausgesucht in der „königlichen“ Kleiderkammer von St. Peter und Paul. 28 Kinder werden sich auf den Weg durch den Innenstadtbezirk und nach Holthausen machen. Doch nicht überall sind die königlichen Gewänder das Problem, sondern Kinder, die hineinschlüpfen.

Kleinerer Aktionsradius

Etwa in St. Engelbert Niederbonsfeld. Hier kümmert sich Liesa Werwer um die Sternsinger. Da die Studentin gerade unterwegs ist, hütet ihre Mutter das Telefon und bestätigt, dass sich „leider sehr wenige Kinder beteiligen.“ Insgesamt nur 14 Jungen und Mädchen. Es sei ganz schön schwierig, genügend Sternsinger zusammenzutrommeln, obwohl Werbung gemacht worden ist. Der Termin am Ende der Weihnachtsferien sei aber auch ungünstig. Das Wetter derzeit schlecht. Und manche Eltern, die verreist sind, kämen erst am Samstag zurück. Und da sollen die Sternsinger um 10 Uhr starten und bis 17 Uhr unterwegs sein. Jugendliche, die die Kinder-Sternsinger begleiten, gibt es dagegen genug. Zur Not soll der Aktionsradius der Gruppen verkleinert werden.

Ab geht’s durchs Treppenhaus nach draußen.
Ab geht’s durchs Treppenhaus nach draußen. © Socrates Tassos

In Peter und Paul ist die Situation umgekehrt. „Wir haben aktuell 28 Kinder, aber nur vier Begleiter“, sagt Klaus Paulus am Dienstag. Bis zum Start am heutigen Donnerstag um 9.30 Uhr verbessert sich das Kräfteverhältnis, es gibt jetzt sechs Begleiter für die Sternsinger. Um 10 Uhr werden sie von Bürgermeister Dirk Glaser empfangen. Danach geht es bis 18 Uhr, wie auch am Freitag und Samstag durch den Innenstadtbezirk und nach Holthausen.

Ankleideprobe der Sternsinger im Gemeindehaus St. Peter und Paul.
Ankleideprobe der Sternsinger im Gemeindehaus St. Peter und Paul. © Socrates Tassos

„Kinder sind da, man muss sie nur motivieren“, sagt Pfarrer Winfried Langendonk. Er ist überzeugt, dass weit über 100 Kinder nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in den Stadtteilen unterwegs sein werden, gekleidet als „Heilige drei Könige“, die den Segen Gottes bringen und um Geld für Kinder bitten, die ausgebeutet werden, statt gesund aufwachsen zu können. Schwankungen gebe es immer bei den Zahlen, sagt Pfarrer Langendonk. Und in Peter und Paul seien dieses Jahr sogar mehr Jungen und Mädchen unterwegs als noch 2017, wo die Beteiligung mit 20 Kindern nicht ganz so toll gewesen sei.

Nicht mehr motiviert werden müssen. Henri, Linnea und die anderen Kinder, die in die bunten Gewänder schlüpfen.