Sprockhövel. . Die von der Stadt beauftragte Essener Firma Gertec legt erste Erkenntnisse vor. Für die Sprockhöveler Bürger werden zwei Informationsveranstaltungen angeboten.
Das Thema Klimaschutz wird in Sprockhövel mit einiger Ernsthaftigkeit betrieben. Im März vergangenen Jahres stellte die Stadtverwaltung einen Förderantrag auf Bundesmittel, um ein integriertes Klimaschutzkonzept für Sprockhövel erstellen zu lassen. Nach einem Ausschreibungsverfahren ist die Essener Firma Gertec mit diesem Auftrag befasst, im Umweltausschuss stellte deren Geschäftsführer Andreas Hübner einen Zwischenbericht auf dem Weg zum Konzept vor.
Vorstellung der Treibhausgas-Bilanz
Hübner stellte die drei Schwerpunkte in der Arbeit seines Unternehmens in Sprockhövel vor. „Wir schauen auf die Energiebilanz in dieser Stadt, suchen nach Einsparpotenzialen und bringen die Akteursbeteiligung ins Spiel, denn wirksamen Klimaschutz betreiben kann nun mal die Stadtverwaltung nicht allein“, so Hübner. Der Fachmann bescheinigte Sprockhövel in seinem Vortrag eine durchaus lobenswerte Ausgangssituation: „Ihre langfristige Projektarbeit in der Lokalen Agenda 21, das Engagement bei Ökoprofit und der Einsatz von LED-Technik sind schon gute Ansätze. Auch der Einsatz von Photovoltaik ist ein wichtiges Potenzial in Sprockhövel .“ Hübner erinnerte daran, dass niemand für sich allein das Klima rette, allenfalls geringfügig verbessere – er wies darauf hin, dass am kommenden Donnerstag ein Treffen der Städte des Ennepe-Ruhr-Kreises mit der Thematik des Klimaschutzes stattfindet.
In der Sitzung stellte der Essener Fachmann die Treibhausgas-Bilanz für die Stadt vor: Demnach produzieren die privaten Haushalte rund ein Viertel des emittierten Kohlendioxids, die gewerbliche Wirtschaft 30 Prozent, Dienstleistungsbetriebe rund 5 Prozent, die Stadtverwaltung 1 Prozent, 38 Prozent gehen auf das Konto der Mobilität in der Stadt. Hübner räumte ein, dass „Verursacher“ wie Ernährung und Konsum in dieser Betrachtung fehlen.
Wichtig sei es, die Bürger bei der Problematik des Klimaschutzes mit ins Boot zu holen, betonte Hübner. Dazu wird es zentrale Informationsveranstaltungen in der Glückauf-Halle (10. Juli, 19 Uhr) und in der Sporthalle Haßlinghausen (3. Juli, 19.30 Uhr) geben. „Die Bereitschaft in der Bevölkerung, selbst initiativ zu werden und durch Korrektur des eigenen Verhaltens zum Klimaschutz beizutragen, ist sehr wichtig.“