Dortmund. Der Red-Bull-Konzern will offenbar bei einem dänischen Fußball-Klub einsteigen. Das empört wegen einer Fan-Freundschaft BVB-Ultras.

Manch ein Fußballfan wird sich gefragt haben, warum bei Borussia Dortmund nun Dänisch gesprochen wird. Schließlich hing vor der Partie gegen den 1.FC Köln am Freitagabend ein großes Spruchband vor der Südtribüne: „Altid gul og blå - Altid Brøndby IF - Aldrig Red Bull“, stand dort geschrieben. Zu Deutsch: „Immer gelb und blau - immer Brøndby IF - niemals Red Bull.“

Spekulationen über Red-Bull-Engagement in Dänemark

Hintergrund ist eine Freundschaft der Dortmunder Ultra-Gruppe „The Unity“ mit den Fans des dänischen Spitzenklubs aus der Nähe von Kopenhagen. Brøndby kämpft seit einiger Zeit mit finanziellen Problemen. In Dänemark wird darüber spekuliert, dass der österreichische Konzern Red Bull bei den Dänen einsteigen möchte. „Dass nun ausgerechnet Red Bull anklopft, hat die aktive BIF-Fanszene natürlich in Aufruhr versetzt. Neben Spruchbändern im Stadtgebiet wurde in einer Stellungnahme der Sydsiden Brøndby entschiedener Widerstand gegen die Übernahmepläne angekündigt und die Vereinsführung dazu aufgefordert, den Kontakt zu RB sowie weiteren potentiellen Investoren aus Russland sofort abzubrechen“, schreiben die BVB-Fans in der aktuellen Ausgabe des Kurvenmagazins „Vorspiel“.

Red Bull würde mit einem Einstieg seine Präsenz im Profifußball weiter ausbauen. Der Konzern ist beispielsweise eng verwurzelt mit den Vereinen RB Leipzig und Red Bull Salzburg. Dazu ist Red Bull auch auf anderen Kontinenten unterwegs.

Brøndby-Fans fürchten um Klub-Identität

In der Kritik steht Red Bull bei zahlreichen Fußball-Fans - vereinsübergreifend. Hauptgrund der Ablehnung: Wenn der Konzern einen Klub übernimmt, verändert er die gesamte Identität des Vereins. In Salzburg spielte einst die Austria in den Farben lila und weiß. Inzwischen haben die Trikots die Farben, mit denen auch Red Bull wirbt: rot, weiß und gelb. Auch das Vereinsemblem existiert nicht mehr. In Leipzig hatte Red Bull derweil dem Fünftligisten SSV Markranstädt die Spiellizenz abgekauft - und Vereinslogo und Farben abgeschafft.

Das befürchten offenbar auch die Fans des dänischen Klubs. Daher die Anspielung auf die Farben gelb und blau. „Wir stehen unseren Freunden in diesem Kampf selbstverständlich bei!“, schreiben die BVB-Ultras in Richtung der befreundeten Gruppe namens „Alpha“.