Bochum. Philipp Hofmann stand in der aktionslosen Nachspielzeit im Tor des VfL Bochum. Der Stürmer über die lange Pause, Angst und eine „kuriose“ Situation.
Philipp Hofmann war kurz vor Schluss gerade erst eingewechselt worden, um das lange in Unterzahl erkämpfte 1:1 bei Union Berlin über die Zeit zu bringen. Dann traf Torwart Patrick Drewes ein Feuerzeug am Kopf, das Spiel wurde unterbrochen.
Schiedsrichter Martin Petersen schickte alle Spieler in die Kabine. Drewes, erklärte Trainer Dieter Hecking später, „war benommen“, wurde ins Krankenhaus gebracht. Knapp eine halbe Stunde später pfiff Petersen die Partie wieder an, die Team hatten aber einen Nichtangriffs-Pakt geschlossen. Dann war Schluss. Ein 1:1, das ein juristisches Nachspiel haben wird. Der VfL wird Einspruch einlegen.
Warmhalten in der Kabine - Hecking bei den Schiedsrichtern
In der langen Pause, erklärte Philipp Hofmann, „haben wir uns warmgehalten in der Kabine, haben abgewartet“. Trainer Hecking diskutierte zwischenzeitlich in der Schiedsrichter-Kabine mit Martin Petersen und Berlins Trainer Bo Svensson über die Situation.
Es musste letztlich weitergehen, entschied Petersen - doch Bochum konnte nicht mehr wechseln. Denn mit den Einwechslungen von Anthony Losilla (37.), Jakov Medic (74.) sowie Hofmann und Dani de Wit (89.) hatte Hecking die drei erlaubten Wechselfenster ausgeschöpft. „Ich habe mich bereit erklärt, ins Tor zu gehen“, sagte Hofmann. Er zog sich Trikot und Torwarthandschuhe von Patrick Drewes an, Nummer 27. Er stand vor der Berliner Kurve. Er leitete den Nichtangriffs-Pakt ein. Mehr musste er dann nicht tun.
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Hofmann: „So eine Erfahrung habe ich noch nie gemacht, es war sehr kurios. Wir sind unter Protest rausgegangen, haben weitergespielt.“ Mit neun Mann, inklusive dem Arnsberger im Tor. Dass auch er beworfen werden würde, erwartete der Hüne nicht. „Nein, ich hatte jetzt keine Angst, dass noch was passiert.“
Letztlich „haben wir haben das Spiel zu Ende gebracht. Was im Nachhinein passiert, müssen andere entscheiden“, sagte Hofmann in der Interviewzone des Stadions. Und blickte auch auf das Spiel bis zum Skandal. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Schade, dass es so zu Ende ging. Es ist auch schade für Union Berlin, es schadet dem Verein.“