Bochum. Angreifer werden an ihren Toren gemessen. Moritz Broschinski spielt viel, trifft aber nicht. Er versucht weiter positiv zu bleiben.

Hecking-Euphorie beim VfL Bochum - So geht’s weiter

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    Drei Trainer, eine Meinung. Zumindest, was Moritz Broschinski anbelangt. Der Angreifer kam bisher an jedem der zehn Spieltage in der Bundesliga und auch im DFB-Pokal zum Einsatz. Unter Peter Zeidler stand er dabei oft in der Startelf, wenn auch nicht immer. Interimstrainer Markus Feldhoff baute ebenso auf ihn, nun auch Dieter Hecking.

    Zuverlässig ackerte und rannte der Angreifer. In Punkto Einsatzwillen war ihm selten ein Vorwurf zu machen. In Punkto Trefferquote dagegen schon. Und dann kamen dann im Saisonverlauf immer mehr die Fans ins Spiel.

    Im Februar hat Broschinski das letzte Mal für den VfL Bochum getroffen

    Ein Stürmer, der nicht trifft, ist kein Stürmer. Das könnte die Formel sein, auf die es die Anhänger irgendwann brachten. Das Misstrauen gegen Broschinski und seine Fähigkeit zu treffen und damit das Murren auf der Tribüne, wenn er, der Torlos-Mann, wieder in der Startelf stand, nahm gefühlt von Spiel zu Spiel zu.

    Und es ist nun mal auch schon ziemlich lange her, dass er überhaupt für den VfL Bochum in einem Pflichtspiel getroffen hat. Um genau zu sein, war es der 10. Februar 2024, als sein Name als Torschütze genannt wurde. In der vergangen Saison erzielte er zwei Tore. Das erste am 20. Spieltag beim 1:1 gegen den FC Augsburg, das zweite einen Spieltag später beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt.

    VfL Bochum: Broschinski hofft auf das Spiel gegen den VfB Stuttgart

    Seitdem hat er nicht getroffen. Das sind nunmehr 24 Spiele in Folge, saison- und wettbewerbsübergreifend inklusive der Relegation, in der er nur im Hinspiel zum Einsatz kam. In Minuten gerechnet sind das 1367. Für einen Angreifer ist das eine Ewigkeit. In dieser Saison hat er an den zehn Spieltagen noch nicht getroffen.

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    Laut Statistik hat er es in den bisherigen zehn Spielen allerdings auch erst 16 Mal zielgerichtet versucht. Damit liegt er derzeit teamintern hinter Maxi Wittek auf PIatz zwei. Der Verteidiger hat zwei Schüsse mehr abgegeben. In der gesamten vergangenen Saison kam Broschinski in 28 Spielen auf 23 Torschüsse. Da schoss gefühlt jeder seiner Mitspieler häufiger auf das Tor als er. Kevin Stöger (75) und Takuma Asano (64) hatten die meisten Abschlüsse.

    Eine Weisheit des Fußball ist: Wer nicht auf das Tor schießt, kann auch nicht treffen. Von daher hat er sich im Vergleich zur Vorsaison gesteigert. Die Hoffnung darauf, möglichst bald endlich wieder ein Tor zu erzielen, gibt er natürlich nicht auf. „Ich hoffe“, sagte er in dieser Woche nach dem Training, „ich kann mich im nächsten Spiel belohnen.“ Das wäre dann in der Partie gegen den VfB Stuttgart. Auf jeden Fall werde er daraufhin arbeiten, dass es hoffentlich im nächsten Spiel passiert. „Nicht nur das Umfeld, auch ich bin da schon sehr ungeduldig.“

    VfL Bochum: Broschinski lobt die Stimmung im Ruhrstadion

    Er habe es zwar nicht so wahrgenommen, dass die Fans ihn im Spiel gegen Leverkusen ihn nicht unterstützt hätten. Aber Broschinski kennt das Geschäft und weiß, dass er eben in erster Linie an seinen Toren gemessen wird. Den 24-Jährigen indes zeichnet aus, dass er, zumindest in der Außendarstellung, immer sehr positiv herüberkommt.

    Der Frust des Angreifers: Laut Statistik hat Moritz Broschinski 16 Torschüsse in dieser Saison abgegeben. Ein Tor für den VfL Bochum ist dabei nicht herausgesprungen.
    Der Frust des Angreifers: Laut Statistik hat Moritz Broschinski 16 Torschüsse in dieser Saison abgegeben. Ein Tor für den VfL Bochum ist dabei nicht herausgesprungen. © Getty Images | LEON KUEGELER

    Und so verwies er nach dem 1:1 bei der Premiere von Dieter Hecking darauf, dass er die Stimmung im Vonovia Ruhrstadion wahrgenommen habe. „Die war richtig gut, das hat mir gefallen. Es hat Bock gemacht, Fußball zu spielen.“

    Gegen RB Leipzig wäre mehr für den VfL Bochum drin gewesen

    Die Ergebnisse in dieser Saison würden halt die Stimmung auf den Rängen beeinflussen. „Im Mannschaftskreis wollten wir schon positiv bleiben, die Stimmung hoch halten“, sagte er. „Wenn man die bisherige Saison nimmt, dann haben die Ergebnisse gefehlt. Angefangen mit dem Spiel bei RB Leipzig, als alle gesagt haben, da wäre mehr drin gewesen als eine 0:1-Niederlage. Dann wurde es von Spiel zu Spiel kritischer. Dadurch entsteht auch Frust, wenn es nicht so läuft, wie man es will. Und wenn man frustriert ist, ist man vielleicht auch leichter reizbar.“

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    Es sei schön am Wochenende gewesen, den Punkt geholt zu haben. „Unsere Einstellung hat gepasst und auch die Art und Weise, wie wir das auf den Platz gebracht haben, was der Trainer uns gesagt hat. Der berühmte Funke ist dann vom Rasen auf die Ränge übergesprungen. Das war gut.“

    Viel macht auch Broschinski an Dieter Hecking fest. „Ein neuer Trainer bringt neuen Input. Er hat uns mit seiner Art und Weise, mit seiner Sichtweise, seinen klaren Vorgaben mit Spielern umzugehen, gepackt. So war mein Empfinden. Er hat versucht, uns wieder die Basics zu vermitteln. Die machen halt viel aus. Wenn du die richtig gut machst, dann funktioniert es auch. Die Ansprachen und die Inhalte waren sehr positiv, das hat uns auf jeden Fall geholfen.“

    Jetzt fehlt nur noch, dass er wieder trifft.