Bochum. Der Japaner wird spät eingewechselt, darf auf seiner Lieblingsseite spielen und trifft kurz vor Schluss zum Ausgleich.

Die Bilder von Koji Miyoshi nach dem 1:1 des VfL Bochum gegen Bayer Leverkusen sprachen eine klare Sprache. Sie zeigten den jubelnden Japaner, der nach seinem späten Tor scheinbar losgelöst in der Luft steht. Andere Bilder aber zeigten auch einen Miyoshi, der beim Jubel mit den Fans die Backen aufblies, als wolle er sagen, puh, gerade noch einmal gut gegangen. Und es gab Bilder, die ihn mit Torwart Patrick Drewes zeigten, der ihn in den Arm nahm. Trösten musste Drewes ihn aber nicht.

Mit seinem ersten Saisontor, dem ersten für den VfL Bochum, seinem ersten in der Bundesliga, sicherte Miyoshi eben nicht nur seinem Team den zweiten Punkt in dieser Saison. Wobei er viel mehr schaffte. Er ließ mit dem späten Ausgleich das Ruhrstadion „explodieren“ und er gab allen, die es mit dem VfL Bochum halten, vor der Länderspielpause den Glauben daran zurück, dass es mit dem Klassenerhalt trotz des Katastrophenstarts noch etwas werden kann.

Miyoshi über sein erstes Tor für den VfL Bochum: Ein großartiges Gefühl

Es sei ein großartiges Gefühl getroffen zu haben, mit seinem Tor einen Punkt gesichert zu haben, sagte Miyoshi. „Der Punkt ist sehr, sehr wichtig für uns, er bedeutet sehr viel. Wir hoffen, dass der Punkt der Anfang für uns ist.“

Das war knapp: Miyoshi feierte sein erstes Tor für den VfL Bochum mit den Fans.
Das war knapp: Miyoshi feierte sein erstes Tor für den VfL Bochum mit den Fans. © Ralf Ibing/firo Sportphoto | Ralf Ibing

Dabei war es eine verdammt knappe Entscheidung. Das Tor wurde auf Abseits überprüft und Miyoshi gestand, dass er Angst gehabt habe, dass es vom VAR zurückgenommen würde. Wurde es aber nicht.

VfL Bochum: Hecking lässt Miyoshi auf der rechten Seite angreifen

Und so konnte er in der Mixedzone erklären, wie er das Tor erlebt hatte. „In der Szene vor dem Tor war es aus meiner Sicht ein bisschen glücklich, dass der Ball wieder zu mir kam. Aber ich hatte dann das richtige Timing. Diesmal habe ich das Tor gemacht.“

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Vielleicht trug mit dazu bei, dass Miyoshi das erste Mal auf „seiner“ Seite spielen durfte. Peter Zeidler und Markus Feldhoff, die Vorgänger von Dieter Hecking in dieser Saison, hatten ihn in den neun Spielen zuvor entweder gar nicht gebracht, oder über links angreifen lassen. „Auf der rechten Seite fühle ich mich wohler“, sagte Miyoshi diesmal lediglich dazu. Und ja, er könne auch links spielen. „Aber als Linksfuß klappt es besser auf der rechten Seite.“

Fans unterstützen den VfL Bochum bis zum Schluss

Auch bei Miyoshis Einwechslung und dessen Positionierung war der Einfluss des neuen Trainers Dieter Hecking in dieser Woche zu sehen. „Sein Einfluss auf unsere Leistung war sehr groß“, sagte Miyoshi. „Wir haben viele Möglichkeiten im Team, bisher hat das aber nicht immer so gut funktioniert. In dieser Woche war der Zusammenhalt im Team deutlich größer. In dieser Woche und heute sind wir alle in eine Richtung gelaufen.“

Gut gemacht: Patrick Drewes, Torwart des VfL Bochum, mit dem Torschützen Koji Miyoshi.
Gut gemacht: Patrick Drewes, Torwart des VfL Bochum, mit dem Torschützen Koji Miyoshi. © Ralf Ibing/firo Sportphoto | Ralf Ibing

Und das am Samstag angetrieben und unterstützt von den Fans im Ruhrstadion. „Die Unterstützung der Fans war herausragend“, sagte Miyoshi. „Sie stehen hinter uns, und haben uns besonders unterstützt, als wir zurücklagen.“

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