Bochum. Der VfL Bochum empfängt am Sonntag den FC Bayern. Für die Profis soll es nach einer Woche voller Drama ein Neustart sein.
Wenn man dieser Tage beim VfL Bochum etwas Positives suchen möchte, dann kommt man schnell bei der Mannschaft an. Während zu Wochenbeginn die Trennung von Cheftrainer Peter Zeidler und Sportdirektor Marc Lettau im Fokus stand, am Donnerstag die Querelen im Aufsichtsrat und Präsidium öffentlich wurden, konnten sich die Spieler relativ unbehelligt auf die Partie gegen den FC Bayern München am Sonntag (15.30 Uhr, DAZN) vorbereiten. „Es ist die Gelegenheit für einen Neustart“, sagte Markus Feldhoff am Freitagmittag. Der bisherige Co-Trainer, der 2023 an die Castroper Straße kam, verantwortet derzeit die Mannschaft zusammen mit seinem Kollegen Murat Ural.
Für einen Neustart allerdings könnte es kaum schwerere Bedingungen geben. Nach einem katastrophalen Saisonstart mit nur einem Punkt aus sieben Spielen kommt nun ausgerechnet der Rekordmeister nach Bochum, der nach einer 1:4-Klatsche beim FC Barcelona unter der Woche in der Champions League eine Menge wiedergutzumachen hat. Zudem muss die Mannschaft beweisen, dass wirklich mehr in ihr steckt, nachdem sie dies bislang über weite Strecken der Saison gut versteckt hat. „Es gibt einfachere Kabinen“, sagte VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig am Freitagmittag und auch Feldhoff gab zu, dass er schon einfacher erlebt habe. Dennoch: „Die Mannschaft ist sehr angenehm und leistungsbereit.“
VfL Bochum: Feldhoff legt Wert auf Zweikämpfe
Feldhoffs Vorteil ist, dass er den Großteil der Mannschaft seit über einem Jahr kennt, er weder die schlechten Dinge unter Thomas Letsch, noch unter Peter Zeidler verantworten musste. Er habe viele Gespräche in dieser Woche geführt und klare Prinzipien vertreten. In den einzelnen Einheiten habe er mit Ural zusammen darauf geachtet, dass alle nötigen Fähigkeiten trainiert worden seien. Zu Wochenbeginn sei der Fokus auf die Zweikampfführung gelegt worden. „Es kann nicht unser Anspruch sein, die zweikampfschwächste Mannschaft zu sein“, sagte er. Aber auch mit dem Ball soll die Mannschaft Lösungen entwickeln. Anders als zuletzt.
Dafür wird er umstellen, auf eine Dreier- respektive Fünferkette setzen, ließ er auf der Pressekonferenz durchblicken. Im Mittelfeld dürfte es ein kompakter Riegel vor der Abwehr bestehend aus Anthony Losilla und Ibrahima Sissoko werden. Ein dritter Spieler soll ebenfalls vor der Abwehr auflaufen. In der vergangenen Saison machte etwa Erhan Masovic gegen den FC Bayern auf dieser Position eine gute Partie. Gut möglich, dass er sich dort erneut ausprobieren darf.
Markus Feldhoff: Startelfgarantie für de Wit
Eine Startelfgarantie bekam Neuzugang Dani de Wit. „Er ist ein wichtiger Bestandteil des Teams“, sagte Feldhoff über den Niederländer, der in vorderster Linie anlaufen soll. Von ihm erhoffen sich in Bochum alle eine Leistungssteigerung. Und vielleicht wird es dann ja wirklich etwas mit einem Neustart. Zumindest, wenn die Mannschaft 90 Minuten vollen Einsatz und Leidenschaft auf den Platz bringt.