Sinsheim. Der VfL Bochum enttäuscht in Hoffenheim. Muss Trainer Peter Zeidler um seinen Job fürchten? Sportdirektor Marc Lettau wollte sich nicht äußern.

Peter Zeidler redete nicht drumherum. Als in der Pressekonferenz zum Spiel des VfL Bochum bei der TSG Hoffenheim (1:2) der Hinweis darauf kam, dass sein Team die wohl schlechtesten ersten 45 Minuten der bisherigen Saison gezeigt habe, stimmte er zu. Verständlich indes, dass er danach ebenso erwähnt haben wollte, dass sich sein Team im zweiten Durchgang deutlich gesteigert habe.

Marc Lettau, Sportdirektor beim VfL Bochum, wollte zum Spiel und zu einer durchaus möglichen, nun noch intensiveren Diskussion um den Trainer nichts sagen. Er war zwar in der Mixed-Zone, hielt sich aber von den Aufnahmegeräten fern.

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Klar ist, dass die ersten 45 Minuten dann dennoch auch von ihm nicht unkommentiert bleiben werden. Nach einer durch die Länderspielpause deutlich verlängerten Vorbereitungsphase hatte das Team von Zeidler im ersten Abschnitt eine scheinbar nicht enden wollende Nicht-Leistung von schlechten Zweikämpfen, Fehlpässen, Stellungs- und Stockfehlern gezeigt.

Wobei nicht klar war, ob das Team einfach nur das Selbstvertrauen in der Kabine vergessen hatte, oder ob es aufgrund der aktuellen Tabellensituation bereits wie ein Absteiger spielte.

VfL-Sportdirektor Marc Lettau.
VfL-Sportdirektor Marc Lettau. © dpa | David Inderlied

„Wir wussten, dass wir sehr gegen die TSG Hoffenheim sehr gut verteidigen müssen“, sagte Zeidler. „Hoffenheim ist eine gute Mannschaft. Wir haben es im ersten Abschnitt aber nicht geschafft, gut zu verteidigen. Wir haben zu viele Räume angeboten. Da haben wir Glück und einen starken Torwart Patrick Drewes, dass wir nicht unter die Räder kommen. Hoffenheim ist da fahrlässig mit den Chancen umgegangen.“

Zeidler über Dreierwechsel zur Pause: „Musste etwas verändern“

Mit den drei Wechseln zur Halbzeit, für Mats Pannewig, Dani de Wit und Koji Miyoshi kamen Lukas Daschner, Moritz Kwarteng und Ibrahima Sissoko, wurde es zwar langsam, aber schließlich deutlich besser. „Ich hätte auch andere Spieler auswechseln können“, sagte Zeidler zum Dreier-Wechsel. „Mats Pannewig hat sein Talent bereits gezeigt, er wird seinen Weg gehen. Dani de Wit gibt immer alles und Koji Miyoshi hat zum Ende der ersten Hälfte gezeigt, dass er uns helfen kann. Aber ich musste etwas verändern.“

In der zweiten Hälfte wurde das Bochumer Spiel dann auch besser. Daschner verpasste direkt nach Wiederanpfiff das 1:1. Dann fiel das 2:0 für Hoffenheim durch Bülter und Zeidler sah schließlich doch ein Team, dass sich gegen die Niederlage stemmte.

VfL Bochums Zeidler: Die ersten 45 Minuten waren schlecht

Die ersten 45 Minuten waren schlecht. Da sind wir uns einig, das wollen wir nicht schön reden. Aber die zweiten 45 Minuten haben gezeigt, dass die Mannschaft lebt, dass sich an sich und an eine Wende im Spiel glaubt.“

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Cristian Gamboa weckte mit dem Tor zum 1:2 die Lebensgeister der Bochumer. „Ab da war es eine mentale Sache“, sagte Zeidler. „Hoffenheim fängt an zu zittern, und wir haben in der 90. Minute die große Chance zum 2:2 möglich. Wenn das Tor fällt, wenn Lukas Daschner den Elfmeter reinmacht, können wir sagen, dass wir zum ersten Mal richtig Glück gehabt hätten und einen Punkt mitnehmen. Aber jetzt haben wir keinen Punkt. Wir haben Hoffenheim in der ersten Hälfte nicht in den Griff bekommen.“

VfL-Trainer Zeidler selbstbewusst: Bin fleißig und kompetent

Sein Team benötige jetzt vor allem eins: Punkte. „Ich weiß, es ist anspruchsvoll. Aber während Hoffenheim an internationale Spiele denken kann, geht es für den VfL Bochum immer nur um den Klassenerhalt. Es ist jetzt der siebte Spieltag, wir hätten schon mehr Punkte haben können.“

Und dann kam natürlich noch die Frage danach, ob er daran glaube, dass er mit dem Team weiterarbeiten dürfe. „Ich habe gezeigt“, sagte er daraufhin, „dass ich fleißig und kompetent bin. Sonst wäre ich vielleicht schon weg. Und weil das so ist, bin ich Trainer beim VfL Bochum und hoffentlich noch sehr lange. Ich glaube fest daran, dass wir die nötigen Punkte holen. Dieser Aufgabe stellen wir uns.“