Bochum. Routinier ist beim 1:3 des VfL in Hoffenheim ein Lichtblick. Er glaubt weiter fest an den Klassenerhalt. Den soll nun ein neuer Trainer schaffen.

Es war bisher nicht die Saison des Cristian Gamboa. Sie konnte es nicht sein. Der Rechtsverteidiger hatte an den ersten sechs Spieltagen keine Minute für den VfL Bochum auf dem Platz gestanden. Der nun bereits ehemalige Trainer Peter Zeidler hatte ausschließlich auf Felix Passlack gesetzt. Als der sich beim 1:3 (0:1) gegen die TSG Hoffenheim nach 66 Minuten verletzte, kam Gamboa ins Spiel. Mit ihm fand Bochum zurück ins Spiel.

Gamboa erzielte zehn Minuten nach seiner Einwechslung das 1:2. Und im gleichen Maß wie Bochum danach besser wurde, ließ Hoffenheim nach. Mit einem Foulelfmeter hätte Lukas Daschner für den Ausgleich sorgen können. So aber hieß es am Ende 1:3, Bochum bleibt Letzter. Gamboa aber ist weit davon entfernt, das Team abzuschreiben.

VfL Bochum: In der Mixedzone wird es emotional

Und so wurde es in der Mixedzone, wo nach dem Spiel die Interviews geführt werden, wenige Minuten nach der sechsten Niederlage im siebten Spiel emotional. „Ich habe bisher keine Minute gespielt. Das war hart für mich, keine Chance zu bekommen“, sagte Gamboa. Ich liebe diesen Verein, ich liebe die Leute hier. Ich versuche immer alles zu geben. Ich habe ein Tor geschossen, leider haben wir nicht gewonnen oder zumindest einen Punkt geholt.“

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Er habe lange warten müssen, bis zu seinem ersten Einsatz: „Dieses Spiel, das Tor ist für meine Familie hier und in Costa Rica, die immer zu mir steht, mir den Rücken stärkt. Ich habe lange kein Tor geschossen. Ich glaube, gegen die Bayern war es das bisher letzte.“ Er freue sich auch deshalb, dass es nun wieder gegen die Bayern gehe. „Wir spielen in der Bundesliga. Wir haben aber gerade keine gute Situation.“

Gamboa erinnert an die erfolgreiche Relegation des VfL Bochum

Er kenne seine Mannschaft, die Spieler, den Verein und als die Frage danach kam, ob er nach dem schlechten Start und angesichts der kommenden Gegner noch Hoffnung auf die Wende zum Besseren habe, stellte er eine Gegenfrage. „Hättet ihr geglaubt“, sagte er zu den Journalisten, „dass der VfL Bochum nach dem 0:3 im Hinspiel der Relegation gegen Düsseldorf den Klassenerhalt noch schafft? Nur Bochum kann das schaffen.“

Sinnbildlich: Anthony Losilla, Kapitän des VfL Bochum, nach dem 1:3 bei der TSG Hoffenheim.
Sinnbildlich: Anthony Losilla, Kapitän des VfL Bochum, nach dem 1:3 bei der TSG Hoffenheim. © dpa | Uwe Anspach

Gamboa glaubt an bessere Zeiten. Er glaubte auch daran, dass der VfL Bochum die Wende mit Trainer Peter Zeidler schafft. Am Abend vor der Entlassung von Zeidler sagte er. „Momentan läuft viel gegen uns. Vielleicht geht schon gegen die Bayern was. Da rechnet keiner damit, dass wir etwas holen. Wir müssen zusammenhalten, wir ältere Spieler müssen die jüngeren Spieler stärken. Der Trainer ist der Kapitän, er ist der Chef, wir stehen hinter ihm. Wir müssen jetzt nicht weinen, wir müssen nach vorne blicken.“

Das versuchte auch Philipp Hofmann. Ihm aber war zunächst der Frust über die sechste Niederlage im siebten Spiel deutlich anzusehen, als er sich vor das Mikrofon stellte. „Wir hatten in der ersten Halbzeit viele Totalausfälle“, sagte er. Das einzige Lob hatte er für Torwart Patrick Drewes: „Das war eine katastrophale erste Halbzeit. Nur dank ihm gehen wir nur mit 0:1 in die Halbzeit.“

Nach der Pause fanden die Bochumer zwar besser ins Spiel, aber die Hoffnungen auf eine Wende wurden im Keim erstickt: Marius Bülter besorgte mit seinem Treffer ins kurze Eck das 2:0. „Wir kommen in die zweite Halbzeit, zeigen ein anderes Gesicht und bekommen dann das 2:0. Wir haben uns leider nicht belohnt“, sagte Hofmann, der seiner Mannschaft trotz der prekären Tabellensituation durchaus noch etwas zutraut: „Man hat auch heute gesehen: Wir können Bundesliga spielen. Jeder möchte, jeder will.“

Das Programm in den kommenden vier Partien hat es für den Tabellenletzten in sich: FC Bayern München und Bayer Leverkusen zu Hause, auswärts bei Eintracht Frankfurt und VfB Stuttgart – die Top-Mannschaften der Liga warten auf den VfL. „Das ist egal, wer jetzt kommt“, sagte Hofmann. „Wir müssen versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Wir haben letztes Jahr auch große Gegner Zuhause geschlagen.“