Bochum. Der VfL Bochum ist Tabellenletzter. Nebenkriegsschauplätze lenken davon ab. Die Debatte um Bierverbot lässt tief blicken. Ein Kommentar.

Der VfL Bochum kämpft in diesen Tagen in der Fußball-Bundesliga darum, endlich den ersten Sieg zu feiern, um ein Zeichen im Abstiegskampf zu setzen. Die bisherige Bilanz ist durchaus erschütternd. Erstrunden-Aus im DFB-Pokal bei Zweitligist Jahn Regensburg, zudem fünf Niederlagen in den ersten sechs Bundesliga-Partien, es gab nur einen Zähler, den fuhr man beim 2:2 gegen Holstein Kiel ein. Der VfL ist Tabellenletzter.

Man sollte also meinen, es gibt tiefgreifende Probleme, denen sich Trainer Peter Zeidler und seine Mannschaft widmen müssen. Scheinbar gibt es aber Nebenkriegsschauplätze, die einen nachdenklich zurücklassen. Denn demnach wird auch – natürlich nicht nur – intern darüber diskutiert, ob gewisse Maßnahmen von Zeidler richtig oder falsch sind. So soll der neue Coach ein Bierverbot nach den Spielen und auf den Heimreisen von Auswärtsspielen ausgesprochen haben. 

VfL Bochum droht mal wieder der pure Abstiegskampf

Bierverbot nach Spielen, um 9 Uhr zusammen im Hotel sein, dazu ein gemeinsamer Spaziergang. Und das bei Auswärtsspielen, alle zwei Wochen, 17 Mal im Jahr in der Bundesliga: Für einen Außenstehenden klingt das erstmal nicht wie die Hölle auf Erden. Wenn das die Probleme des einen oder anderen Spielers sind, sollte man meinen, dann kann es ja nicht so schlimm um die Mannschaft stehen.

Steht es aber: Denn auch im Oktober steht noch kein Dreier auf der Habenseite des VfL Bochum. Mal wieder droht Abstiegskampf pur, mal wieder ist eine Aufholjagd nötig. Die Defizite könnte man ja bei einem gemeinsamen Frühstück oder Spaziergang besprechen, wenn das dem einen oder anderen nicht zu viel wäre. Offenbar nutzen Akteure oder Mitarbeiter die Zeit lieber, um solche Themen in der Öffentlichkeit zu platzieren, vielleicht um eine Trainerdebatte auszulösen.

Das ist fast so billig wie die vielen Gegentore, die es bisher gehagelt hat.