Bochum. Beim Heimspiel gegen Kiel ist der freigestellte Torwart des VfL im VIP-Bereich des Stadions. Manuel Riemanns Klage gegen den Klub läuft weiter.

Vor dem Arbeitsgericht hieß es zuletzt Manuel Riemann gegen den VfL Bochum. Beim Spiel gegen Holstein Kiel an diesem Samstag war die ehemalige Nummer eins des Bundesligisten als Unterstützer im Vonovia Ruhrstadion – und zwar im VIP-Bereich.

Mit seiner Familie schaute er sich das Spiel vor Ort an, hielt zuvor einen kurzen Plausch mit VfL-Mittelfeld-Legende Dariusz Wosz, erfüllte Foto-Wünsche, gab sich aber sehr zurückhaltend. All dies geschah nach Informationen dieser Redaktion nach Rücksprache mit dem Verein, der ihm die Tickets für sich und seine Familie bereitstellte. Gegen Mönchengladbach, beim ersten Saisonheimspiel, war er noch nicht vor Ort.

Grundsätzlich steht jedem Spieler des Lizenzkaders eine Karte für den VIP-Bereich zu Verfügung, eine weitere wird vom Verein vollumfänglich versteuert. Jedes weitere Ticket, das ein Spieler bezieht, muss derjenige entsprechend bezahlen. Auch bei Riemann machte der Verein nun keine Ausnahme, stellte ihm die Eintrittskarten bereit. Respektvoll, aber nicht von allen nur wohlwollend soll der Umgang mit dem Keeper im Bochumer Stadion gewesen sein, heißt es.

Riemann gegen Bochum: Ein Fall für das Arbeitsgericht

Riemann ist seit Mitte Mai vom Profitraining freigestellt, ist aber nicht suspendiert, erhält seine vollen Bezüge (55.000 brutto/Monat). Er klagt vor dem Arbeitsgericht Bochum, wieder am Profitraining teilnehmen zu dürfen. Der VfL Bochum wirft ihm „verbales und fast körperliches Fehlverhalten“ vor, so hieß es beim erfolglosen Gütetermin vor dem Arbeitsgericht am 23. August.

Dabei geht es um Vorfälle nach dem letzten Bundesliga-Spiel gegen Bremen am 18. Mai. Zudem soll Riemann in den Tagen danach der Mannschaft den Rücken gekehrt haben, in der Relegation gegen Düsseldorf ersetzte ihn dann Andreas Luthe.

Mnauel Riemann
Manuel Riemann war jahrelang Stammtorwart des VfL Bochum. © DPA Images | David Inderlied

Der VfL hatte ihm das Angebot gemacht, bei der U23 und/oder einem Torwart-Trainer zu trainieren. Nachdem Riemann, vertreten von Anwalt Horst Kletke, mindestens ein Angebot zur Vertragsauflösung abgelehnt und es beim Gütetermin keine Einigung gegeben hatte, machte der VfL aus dem Angebot eine Anweisung. Riemann lehnt auch dies ab, erweitere die Klage dahingehend, dass diese Anweisung unwirksam sei.

Riemann hält sich derzeit privat fit

Riemann hält sich nach Informationen dieser Redaktion derzeit individuell mit einem Privattrainer fit.

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Der Prozess der ehemaligen langjährigen Nummer eins des VfL, dessen Kontrakt noch bis zum Sommer 2025 läuft, geht am 19. November in die nächste Runde. Bei dem Kammertermin vor dem Arbeitsgericht könnten auch Zeugen geladen werden wie etwa der ehemalige Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian und Spieler.