Bochum. Dani de Wit ist ein Hoffnungsträger des VfL Bochum. Gegen Gladbach zeigte er seine Mentalität. Er erwartet mehr - von sich, vom Team und für die Fans.
Es stand noch null zu null, als Dani de Wit mit einer für ihn typischen Aktion die Fans des VfL Bochum nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal mitriss. Der Ball schien verloren bei diesem Zweikampf, der Niederländer schmiss mit Wucht seinen Körper rein, kratzte den Ball am Boden liegend mit dem Fuß noch zum Mitspieler. Applaus für diese Mentalität. Nie aufgeben, immer beißen, immer alles rausholen.
De Wit gab ein verheißungsvolles Debüt für den VfL, nachdem der 26-Jährige wegen einer Roten Karte für seinen Ex-Klub AZ Alkmaar für die ersten beiden Pflichtspiele noch gesperrt war. In der ersten Halbzeit beim 0:2 gegen die deutlich reiferen, technisch stärkeren Borussen aus Mönchengladbach agierte er als Zehner für den auf die Bank rotierten Lukas Daschner, war aber eigentlich überall zu finden.
Dani de Wit nach Bochum-Debüt: Erwarte mehr von mir
Im zweiten Durchgang übernahm er nach der Umstellung auf ein 4-3-3 im Dreier-Mittelfeld die rechte Seite, rückte dann wieder ins Zentrum nach der Auswechslung von Ibrahima Sissoko, spielte durch.
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Immer wieder gestikulierte er auf dem Platz, übernahm auch verbal Verantwortung. Defensiv zeigte de Wit, warum Bochum ihn geholt hat. Mit seiner Leistung gegen den Ball war er selbst auch einverstanden, „das war okay“, sagte er. Offensiv allerdings fehlten noch die Impulse, die Schlüsselszenen, ein Abschluss. „Es ist auch meine Qualität, vor das Tor zu kommen, einen guten Pass zu spielen, vielleicht selbst ein Tor zu erzielen. Da erwarte ich mehr von mir“, meinte de Wit.
Bochums Neuzugang zur Torflaute: „Die Qualität ist da“
Wie vom gesamten Team. Die ersten 20, 25 Minuten „war das Pressing gut, haben wir viele Duelle gewonnen, waren gut im Spiel“, so de Wit. „Irgendwann waren wir immer zu spät und es wurde schwierig. Gladbach ist auch ein sehr guter Gegner.“ Unterm Strich stehen, samt DFB-Pokal-Aus, drei Pflichtspielniederlagen. „Drei Spiele, kein Tor, das ist nicht gut“, weiß der Mittelfeldmann. Noch stehe man aber am Anfang: „Die Qualität ist da, das haben wir in den Testspielen gezeigt. Wir müssen das nun in den Pflichtspielen zeigen“, so de Wit.
Er wollte unbedingt in die Bundesliga, zum VfL. Nachdem Sportdirektor Marc Lettau monatelang hartnäckig geblieben war, unterschrieb er in Bochum einen Vierjahres-Vertrag trotz anderer Angebote. Sein erstes Heimspiel im Ruhrstadion habe er genossen, schon beim Warm-Up hätten die Fans lautstark gesungen, „die Atmosphäre war großartig. So, wie mir das viele im Vorfeld erzählt hatten“, erklärte de Wit. „Wir müssen den Fans mehr zurückgeben, dafür müssen wir hart arbeiten. Außer in den ersten 25 Minuten waren wir nicht gut.“
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Trainer Zeidler: Mit de Wit „einen guten Fang gemacht“
Dani de Wit ist, neben dem ebenfalls langfristig fest verpflichteten und diesmal enttäuschenden Sechser Ibrahima Sissoko, der Königstransfer des VfL. Das weiß auch Trainer Peter Zeidler und setzt auf die - möglichst schnelle - Entwicklung der zwei zentralen Schlüsselspieler. Beide, Sissoko und de Wit, bringen jahrelange Erfahrung aus guten Ligen, aus Frankreich, aus den Niederlanden mit, meinte Zeidler. Aber die Bundesliga mit starken Gegnern wie Mönchengladbach sei nochmal etwas anderes.
Anpassungsprobleme seien daher „das Normalste“, meinte Zeidler, der de Wit aber auch lobte: „Er ist unheimlich viel gelaufen, hat gekämpft, gefightet. Da haben wir einen guten Fang gemacht, nicht nur von der Mentalität her. Aber natürlich ist Luft nach oben, bei ihm wie auch bei Sissoko. Es ist offensichtlich, dass es noch etwas dauert, bis wir besser, klarer spielen. Dafür müssen wir gut trainieren.“
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