Als Thomas Ernst Dienstagmittag noch nicht Vollzug melden wollte, war man in Mainz schon längst einen Schritt weiter. „Wenn Fuchs gehen will, muss er das sagen. Dann sehen wir, ob wir klar kommen und kriegen eine Ablöse“, hatte bereits am Montag FSV-Manager Christian Heidel gesagt. Weil aber bekanntlich nur derjenige eine Ablösesumme fordern kann, der über die Transferrechte verfügt, mussten die Mainzer zuvor die mit dem VfL Bochum vereinbarte Kaufoption für Christian Fuchs gezogen haben.
Für den VfL geht es um 1,8 Millionen Euro, die man, über die Leihgebühr für die Saison 2010/11 hinaus, mit den Mainzern vereinbart hatte. Ob die Rheinhessen den vorwitzigen Linksverteidiger, der in einem Interview von anderen interessanten Klubs und von der Champions League schwadroniert hatte, weiterverkaufen oder einfach zur Ordnung rufen (Trainer Thomas Tuchel: „Das Interview war zeitlich und inhaltlich völlig deplatziert, das akzeptiere ich nicht“) werden, ist nicht mehr Angelegenheit des VfL, der sich seinerseits einig zu sein scheint mit Olivier Occean (29). Der kanadische Nationalspieler darf, weil die Offenbacher Kickers nicht in die 2. Bundesliga aufgestiegen sind, den „Bieberer Berg“ ein Jahr vor dem Vertragsende für bescheidene 200000 Euro verlassen. An dem kräftigen Angreifer sind auch Fürth und Cottbus interessiert.
Interessieren soll sich der VfL Bochum auch für den Nachwuchs des Deutschen Meisters Borussia Dortmund. Der BVB schickt gerade seine Talente auf Leihbasis zum Lernen durch die Republik (Sobiech zum FC St. Pauli, Stiepermann vermutlich nach Aachen). Infrage kommen für den VfL Spieler wie Angreifer Daniel Ginczek (20) oder Verteidiger Marc Hornschuh (20). Beide haben schon für die U21 des DFB gespielt.