Bochum. Auch über Mittag bleiben die Profis unter Gertjan Verbeek nun beisammen bei zwei Trainingseinheiten am Tag. Ob Andreas Luthe Kapitän bleibt, scheint offen: “Den Kapitän bestimme ich“, sagt der Trainer des VfL Bochum.
In zwei Gruppen lässt Gertjan Verbeek am Dienstagmorgen trainieren, die eine schwitzt zuerst im Kraftraum, die andere zeigt dem neuen Trainer des VfL Bochum, was er sehen will auf dem Rasen: „Intensität“, wie der Niederländer am Tag zuvor, bei seinem Trainingsdebüt, erklärt hatte. Nach über 90 Minuten ist: nur Pause . „Wir essen jetzt noch zusammen Mittag“, erklärt Tobias Weis auf dem Weg zur Kabine. „Wir haben jetzt einen Ganztagsjob.“ Er lächelt und wirkt gut gelaunt. Muss man sagen: Noch?
Man wird sehen. Jedenfalls ist es „für mich nicht neu“, so Verbeek, was für die Spieler des VfL bisher die Ausnahme war und jetzt die Regel ist: Nach dem gemeinsamen Mittagessen bleibt man beisammen, ehe um 15 Uhr auf dem Platz die zweite Einheit beginnt. Gestern ging es bereits um taktische Dinge, rund 70 Minuten. Bei diesem Ablauf soll es bleiben, stellt Verbeek klar, nicht nur in der Vorbereitung: An allen Trainingstagen mit zwei Einheiten gibt es kein Entrinnen. „Man braucht Solidarität, ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl, um auch erfolgreich zu sein“, sagt er. Zwei Einheiten wird es in der Vorbereitung zunächst bis zum Ende des Trainingslagers am 16. Januar geben, täglich. In der Saison „werden wir variieren“, so der Trainer.
Die ersten Eindrücke jedenfalls hatte er schon nach der kräftezehrenden Einheit am Vormittag, bei der übrigens bei allen Übungen stets ein Ball im Spiel war. Revolutionär war das alles nicht, eher ein gängiges Programm im frühen Stadium der Wintervorbereitung. Auf die Details aber mag es da ankommen, Verbeek und sein Co-Trainer Raymond Librgets wirken jedenfalls so, als würden sie jeden Stillstand erkennen - und notieren im Geiste. „Einige sind mir schon positiv aufgefallen, andere nicht“, sagt Verbeek. Wer? Auch der Mann aus Zwolle kann lächeln....
TrainerwechselKapitän Luthe schweigt
Wie Andreas Luthe. Soll heißen: Es geht mir gut. Öffentlich sprechen, mit den Medien, will der Kapitän nicht. Man kann das nachvollziehen, nachdem der Torwart ja Aufsichtsrats-Chef Hans-Peter Villis - ohne den Namen zu nennen - verbal scharf kritisiert hatte. Zwei Tage später musste er sich in einem Interview via Vereins-Homepage ebenso öffentlich entschuldigen. Peter Neururer stärkte Luthe für seine freie Meinungsäußerung den Rücken - Neururer flog. Und Luthe schweigt offenbar lieber erstmal.
Klar ist, das hat der Torwart bestätigt, dass er am Mittwoch noch einmal eine Spritze erhält und trotz der Rücken-OP vor Weihnachten mit ins Trainingslager fliegen will. Unklar ist, ob er zum Pflichtspielstart unter Verbeek am 7. Februar in Berlin auch im Tor stehen wird - und ob er Kapitän bleiben wird. „Den Kapitän bestimme ich“, sagt Verbeek. Zunächst müsse er die Spieler, jeden Einzelnen, besser kennenlernen, bis zu einer Entscheidung dürfte es noch etwas dauern. Grundsätzlich eigne sich auch ein Torwart für das Amt, sagt er. Das Profil: „Ein Kapitän sollte gute Teamfähigkeiten haben und Reputation in der Mannschaft. Er muss ein Vorbild sein und hat oft Erfahrung.“