Bochum. Als der VfL Bochum den Aufstieg feierte, schubste er einen Polizisten: Nun hat sich der Gesuchte über seinen Anwalt gestellt.
Knapp vier Monate nach dem Angriff auf einen Polizisten bei der Aufstiegsfeier des VfL Bochum hat die Polizei einen Tatverdächtigen ermittelt. Der 31 Jahre alte Mann aus Dortmund habe sich über seinen Anwalt gestellt, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Die Ermittler hatten am Dienstag öffentlich mit einem Foto nach dem Mann gesucht. Daraufhin seien mehrere Hinweise eingegangen.
Der VfL Bochum spielte am 23. Mai gegen den SV Sandhausen um den Sieg - und ganz Bochum fieberte mit. Während viele dem Corona-Appell von Stadt, Polizei und Verein folgten und zu Hause feierten, versammelte sich hunderte Fans auch vor dem Stadion. Sie feierten dann den 3:1-Erfolg und den damit verbundenen Aufstieg des VfL Bochum in die Fußball-Bundesliga. Dabei soll der 31-Jährige den Beamten auf einem Parkplatz mit beiden Händen gestoßen und dann wieder in der Menschenmenge verschwunden sein. Der Polizist blieb unverletzt. Gegen den Tatverdächtigen werde nun wegen eines Körperverletzungsdeliktes ermittelt. Er werde nun vorgeladen, sagte der Sprecher.
Aufstieg des VfL Bochum: "erschütterndes Resümee"
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Die Bochumer Polizei hatte im Anschluss an den Aufstiegstag ihren Bericht veröffentlicht und ein „erschütterndes Resümee“ gezogen: Trotz zahlreicher Appelle von Sicherheitsbehörden, Stadt und Verein mit Blick auf die Pandemie-Lage habe es große Menschenansammlungen gegeben. „6000 bis 7000 Personen hielten sich im Umfeld des Stadions sowie in der Innenstadt auf“, teilte die Polizei damals mit.
Störer hätten Flaschen, Pyrotechnik und Steine auf Einsatzkräfte geworfen. Acht Polizistinnen und Polizisten seien verletzt worden, zwei danach nicht mehr dienstfähig gewesen. Zehn Personen wurden in Gewahrsam genommen. In 70 Fällen ahndete die Polizei illegales Abbrennen von Pyrotechnik, zudem schrieben die Beamten elf Anzeigen wegen Sachbeschädigung und zwölf wegen illegaler Betäubungsmittel. Ermittler werteten daraufhin umfangreiches Videomaterial aus und nahmen mehrere Tatverdächtige in den Blick. (fs/dpa)