Bochum. Einen Tag nach dem 2:6-Debakel von Fürth bleibt nicht viel Zeit zur Aufarbeitung beim VfL Bochum. Vielmehr stellt sich Trainer Andreas Bergmann die Frage: Wer spielt, wer kann überhaupt spielen am Freitag gegen Dresden? Delura und Aydin sind verletzt, Toski und Freier gesperrt. Ginczek, Bönig und Fabian fehlen sowieso.
„Wir schreiben die Geschichte des Spiels - aber für die anderen.“ Und: Wir spielen richtig guten Fußball und stellen uns dann selbst ein Bein - mit elementaren Fehlern.“ Andreas Bergmann wollte einen Tag nach dem 2:6-Debakel in Fürth nichts beschönigen. Dieses Spiel wird wohl für immer ein „besonderes“ für den Trainer des VfL Bochum bleiben, und dennoch darf sich er sich nicht zu lange damit aufhalten. Am Freitag kommt Dynamo Dresden nach Bochum, und Bergmann stellt sich die Frage: Wer spielt, wer kann überhaupt spielen?
Nach dem üblen Foul von Gerald Asamoah, das auf ähnlichem Niveau vom ehemaligen Bochumer Martin Meichelbeck („Asamoah hat ein Zeichen gesetzt“) kommentiert worden war, wurde Mirkan Aydin noch am Samstag operiert. Für ihn ist nach dem Wadenbeinbruch die Saison beendet. Das gilt auch für Michael Delura. „Ein Kreuzbandriss wäre für den Jungen eine Katastrophe“, sagte Bergmann. Delura hält sich in Augsburg bei einem Knie-Spezialisten auf. Noch herrscht in Bochum die leise Hoffnung, dass der Mittelfeld-Spieler, der einen so guten Einstand beim VfL hatte, mit einer anderen Verletzung davonkommt.
Azaouagh und Dabrowski können frühestens Dienstag auf den Trainingsplatz
Neben Delura und Aydin, die für den starken Start des Teams in Fürth mitverantwortlich waren, werden am Freitag auch Faton Toski (Gelb-rot) und Slawo Freier (5. Gelbe Karte) fehlen, mit Daniel Ginczek, Philipp Bönig und Patrick Fabian ist ja ohnehin noch nicht zu rechnen. Und ob Mimoun Azaouagh und Christoph Dabrowski rechtzeitig fit werden, ist fraglich. Frühestens Dienstag, eher Mittwoch können sie wieder auf den Trainingsplatz.
Deshalb wird Bergmann ab Dienstag „fünf, sechs Spieler“ aus der U23 zum Profitraining beordern, denn es fehlen in dieser Woche ja auch noch die fünf Auswahlspieler Inui, Gelashvili, Eyjolfsson, Kramer und Unglückswurm Vogt. Sie werden - zum Teil nach langen und stressigen Reisen - erst am Donnerstagabend in Bochum zurück erwartet, am Freitag wird bereits die Partie gegen Dresden angepfiffen.
Dem VfL sind die Außenverteidiger und die Stürmer weggebrochen. Toski, Freier und Bönig stehen hinten ebenso nicht zur Verfügung, wie vorne Ginczek und Aydin; bleiben noch Nika Gelashvili, Björn Kopplin und - Matias Concha, der gerade sein Comeback in der U23 gefeiert hat. „Über ihn müssen wir nachdenken“, sagte Bergmann, der natürlich weiß, dass sich weder Concha noch Azaouagh und Dabrowski am Ende dieser Woche im Vollbesitz ihrer Kräfte befinden werden. Auch Gelashvili, so der VfL-Trainer, habe man in Fürth die Belastung angemerkt.
Wechselt Julian Klamt nach Bochum?
Trotz der „angespannten Situation“, so Bergmann, gehen die Planungen für die kommende Saison weiter. In Wolfsburg wird über den möglichen Wechsel des dortigen U23-Akteurs Julian Klamt (22) nach Bochum spekuliert. Klamt ist Innenverteidiger.