Bochum. Die Anhänger des VfL Bochum feierten ihre Spieler nach dem 1:2 in Köln. Das macht Mut. Ein Kommentar nach den ersten drei Saisonspielen.

Geschlossenheit. Zusammenhalt. Das war und ist die Basis, die den VfL Bochum zum Klassenerhalt führen soll. Insofern machte das 1:2 in Köln auch Mut. Bei allem Schmerz über die vielen Fehler in fast allen Bereichen.

1250 Fans des VfL wehrten sich tapfer gegen die Kölner Anhänger-Übermacht. Sie feierten ihre Spieler auch nach der noch glimpflich ausgefallenen Niederlage.

Von den Spielern, vom Trainer hörte man Kritik, die sein muss nach einer derart verschlafenen halben Stunde. Von Selbstzerfleischung aber ist das Team weit entfernt. Ein wichtiges Zeichen.

Viel spielt sich im Kopf ab - Bella-Kotchap geht voran

Dass es Rückschläge geben wird, war vor dem Saisonstart klar. Es wird weitere geben. Wichtig wird sein, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Auch im Leistungssport spielt sich viel im Kopf ab. Herbert Bockhorn und Gerrit Holtmann zum Beispiel fehlte vielleicht auch der Glaube an die eigene Stärke. Ein 19-Jähriger allerdings ging voran: Armel Bella-Kotchap lieferte eine starke Leistung ab bei seinem ersten Bundesliga-Auswärtsspiel.

Köln und erst Recht die nächsten beiden Auswärtsgegner sind individuell stärker besetzt

Ein anderer Grund für die Pleite ist indes ebenfalls offensichtlich, auch wenn er nicht Woche für Woche als Erklärung, schon gar nicht als Entschuldigung für Passivität im Zweikampf dienen darf. Aber die Kader der meisten Bundesligisten sind individuell stärker besetzt, und natürlich: teurer.

Bei Köln fielen Uth und Thielmann aus. Für sie stürmten Duda und Andersson. Geschätzter Marktwert der beiden Offensivkräfte: zusammen 12,5 Millionen Euro. Zahlen, die bei den nächsten beiden Auswärtsgegnern des VfL nur ein Wimpernzucken hervorrufen. Es geht erst zum FC Bayern, dann nach Leipzig.

Hertha in der Krise, aber die Berliner Zeit wird kommen

In zwei Wochen steht aber zunächst das Heimspiel gegen die schon wieder kriselnde Hertha an. Investor Lars Windhorst hat in den letzten zwei Jahren 375 Millionen Euro in den Klub gepumpt. Hertha BSC ist mit null Punkten Schlusslicht. Doch man sollte sich hüten, dem VfL nun die Favoritenrolle zuzuschieben. Berlins Zeit wird kommen, diese Prognose sei erlaubt.

Im Ruhrstadion hat der VfL gegen Mainz gezeigt, dass er auch von Beginn an zur Sache gehen kann. Insgesamt stimmt die Bilanz: drei Spiele, 3:3 Tore, drei Punkte. Bielefeld (3 Punkte/2:2), Augsburg (1/1:8) und Fürth (1/2:9), die man derzeit als ärgste Konkurrenten im Abstiegskampf ausmachen darf, liegen gleichauf oder stehen schlechter da.

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Wenn der VfL samt Umfeld weiterhin den bisher gelebten Zusammenhalt demonstriert, auch und gerade nach Niederlagen wie in Köln, wird er den Klassenerhalt schaffen.