Bochum. Die Freude beim VfL Bochum über den 1:0-Heimsieg gegen den KSC fiel verhalten aus. Trainer Peter Neururer betonte, dass man trotz allem das Saisonziel verfehlt habe. Und für Routinier Marcel Maltritz war der Sieg zu wenig, um von einem “versöhnlichen Abschluss“ zu sprechen. Die Stimmen zum Spiel.
VfL-Trainer Peter Neururer: "Vordergründig war heute wohl, dass der Druck nicht mehr da war, dass es um den Abschied einiger mehr als verdienter Spieler ging und darum, ein positives Ergebnis mit in die Pause zu nehmen. Die Zielsetzung, die wir vor der Saison ausgesprochen haben, haben wir nicht erreicht. Wir haben aber einige Entwicklungen in der Mannschaft vorangetrieben, aus der Not geboren auch früher als geplant. Das hat man heute auch gesehen. Wir hatten teilweise wenig Ruhe und viel Talent auf dem Platz. Das Positive an der Saison ist, dass wir heute acht Mann auf dem Platz hatten, die aus dem eigenen Nachwuchs kommen. Es war ein relativ glücklicher, aber kein unverdienter Sieg und ein angemessener Abschied für diejenigen, die uns verlassen haben."
KSC-Coach Markus Kauczinski: "Wir waren heute gute Gäste, dem Rahmen entsprechend. Der Sieg war verdient. Wir hatten einigermaßen viel Ballbesitz, aber beim letzten Zug zum Tor waren wir zu umständlich. Der letzte Wille, die letzte Überzeugung hat heute gefehlt. Dann kommt halt so eine Standardsituation. Wir haben 33 Spiele lang absolut alles gegeben und sind an die Grenze gegangen, dann kann man auch verstehen, dass es einmal nicht so geklappt hat."
VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter: "Dieser Erfolg zum Abschluss war wichtig. Wir waren jetzt am Ende auch nicht so weit weg von unserem Ziel. Vier Punkte mehr und wir wären Neunter. Wir müssen jetzt die richtige Schlüsse ziehen und werden auf jeden Fall kleiner machen. Momentan haben wir 28 Leute, wir müssen das enger machen und eine höhere Qualität erzeugen."
VfL-Torschütze Adnan Zahirovic: "Ich habe lange auf meine Chance gewartet. Es freut mich sehr, dass wir heute gewonnen haben. Wir sind alle sehr glücklich, weil es auch ein Sieg für Slawo, Malte und die anderen war. Ich habe über meine Zukunft noch nicht mit dem Vorstand gesprochen, aber ich habe noch Vertrag beim VfL. Hoffentlich spiele ich dann nächstes Jahr ein bisschen mehr."
VfL-Kapitän Marcel Maltritz: "Mir war vor dem Spiel nicht so, als wäre es das letzte Spiel. Aber je näher man dem kommt, begreift man das dann schon. Richtig realisieren kann man das erst in den nächsten Wochen. Es war ein verdammt schweres Spiel. Man hat uns schon etwas Nervosität angemerkt. Es war aber kein versöhnlicher Abschluss, das kann man nach dieser Saison nicht sagen. Wir haben zu wenig Punkte geholt, gerade auch hier zu Hause."
VfL-Youngster Lukas Klostermann: "Solche Wochen zwischen Klausuren und Fußball hatte ich auch noch nicht, in der dieser Fülle. Heute Abend ist erst mal relaxen angesagt. Dass ich diese beiden Chancen nicht reingemacht habe, darf ich mir jetzt wahrscheinlich noch ein paar Wochen anhören. Aber das Spiel hat Spaß gemacht und es war wichtig, dass wir gewonnen haben. Das Beste kommt halt zum Schluss."