Kaiserslautern. Der VfL Bochum kassiert beim 1. FC Kaiserslautern eine bittere Niederlage. Osayamen Osawe zieht gegen das Verbeek-Team seine große Show ab.
Ist das die von vielen VfL-Fans befürchtete Herbst-Depression? Jedenfalls hat der VfL Bochum nach der 0:3-Niederlage in Kaiserslautern mit der oberen Tabellenregion nichts mehr zu tun und muss, ziemlich unerwartet, an den letzten Spieltagen dieses Jahres den Blick nach unten richten.
Der VfL begann wie angekündigt, mit Tim Hoogland hinten rechts anstelle des verletzten Jan Gyamerah und mit Pawel Dawidowicz neben Felix Bastians in der Innenverteidigung sowie mit Russel Canouse vor der Abwehr. Tayfun Korkut setzte auf den nach kurzer Suspendierung begnadigten Osayamen Osawe und Görtler in der Offensive.
Mlapa und Wurtz scheitern
Zum zweiten Mal in der Startelf stand der von Sporting Lissabon ausgeliehene Innenverteidiger Ewerton. Die Hausherren begannen schwung-, aber nicht sehr planvoll. Außenverteidiger Naser Aliji sorgte mit seinem 20-Meter-Schuss für ein wenig Stimmung auf den spärlich besetzten Tribünen, viel mehr kam nicht in der Anfangsphase von den Hausherren. Praktisch im Gegenzug scheiterte Peniel Mlapa an FCK-Torhüter Julian Pollersbeck. Noch mehr ärgern konnte man sich als VfL-Fan, nachdem Thomas Eisfeld den Ball prima aufgelegt hatte für Johannes Wurtz, der jedoch frei stehend verzog (21.).
Das waren zwei erstklassige Chancen für die Bochumer, die danach allerdings nicht mehr richtig präsent waren. Die Abstände stimmten nicht, die Defensive stand zu tief, der Raum vor dem eigenen Strafraum wurde nicht richtig bearbeitet, und vorne lief sich der arme und oft einsame Mlapa einen Wolf. Die Pfälzer machten nun Druck, ohne zu glänzen, einfach aufgrund ihres läuferischen Engagements. Ohne Bochumer Hilfe hätten sie aber vermutlich den Ball niemals im VfL-Tor untergebracht.
Dawidowicz leitet Gegentor ein
Da kam, nachdem Lukas Görtlers Schuss noch abgefälscht worden war, die völlig missglückte Ballannahme von Pawel Dawidowicz wie gerufen. Osayamen Osawe hatte anschließend freie Bahn und „vernatzte“ auch noch den in der ersten Halbzeit weder mit Hand noch mit Fuß überzeugenden Manuel Riemann mit seinem Abschluss in die kurze Ecke. Der VfL war nicht präsent genug, hatte viel zu viel hinten herum gespielt und dafür die Quittung kassiert.
Den zweiten Durchgang eröffnete der VfL etwas aktiver, die letzte Konsequenz fehlte aber. Thomas Eisfelds Schuss war eine leichte Beute von Pollersbeck, und Felix Bastians, der sich, wann immer es ging, in die Offensivaktionen einschaltete, bekam keinen Druck hinter seinen Kopfball. Besser machten es die Pfälzer. Marcel Gaus setzte sich auf dem linken Flügel durch, Osawe - mit dem Kopf vor Riemann am Ball - ließ die Mehrzahl der nur 18000 Zuschauer auf dem Betzenberg zum zweiten Mal jubeln.
Elfmeter bleibt Bochum versagt
Gertjan Verbeek reagierte, brachte Dominik Wydra und Arvydas Novikovas für Dawidowicz und Perthel und stellte in der Abwehr auf eine Dreierkette um. Nun attackierte der VfL zwar etwas früher, so richtig in Verlegenheit bringen konnten die Gäste die Pfälzer aber nicht. Wenngleich Schiedsrichter Felix Brych einen Elfmeter hätte geben müssen, als Phillipp Mwene Eisfeld umriss. Womöglich eine Schlüsselszene, denn (Gelb-)Rot für Mwene wäre die logische Folge gewesen.
Stattdessen musste der VfL einen weiteren Treffer hinnehmen. Osawe veredelte seinen Traumtag mit dem dritten Tor gegen die aufgerückte Bochumer Abwehr. Ein paar Tage vor der Migliederversammlung ist Tristesse eingekehrt in den Reihen des VfL.
Das Spiel zum Nachlesen:
Die Aufstellungen:
Kaiserslautern: 22 Pollersbeck - 21 Mwene, 25 Koch, 5 Ewerton, 34 Aliji - 4 Ziegler - 9 Görtler (87. Shipnoski), 10 Stieber (76. Heubach), 18 Moritz, 19 Gaus - 35 Osawe (90. Frey)
Bochum: 1 Riemann - 2 Hoogland (78. Rieble), 17 Dawidowicz (64. Wydra), 5 Bastians, 24 Perthel (64. Novikovas) - 4 Canouse, 39 Stiepermann - 23 Weilandt, 9 Wurtz, 10 Eisfeld - 14 Mlapa
Tore: 1:0 Osawe (32.), 2:0 Osawe (57.), 3:0 Osawe (75.)