Bochum..
Wenn Friedhelm Funkel gestern nach dem Training nicht ein Verwirrspiel getrieben haben sollte, dann gibt es bei der Partie des VfL Bochum in Paderborn an diesem Gründonnerstag (18 Uhr) ein Debut zu sehen: Vertragsamateur Jonas Acquistapace (21) soll für den gesperrten Anthar Yahia neben Marcel Maltritz in der Innenverteidigung seinen Mann stehen.
„Da spricht einiges für“, sagte Funkel auf dem Weg zur Kabine. Ein Grund für diese Premiere dürfte auch sein, dass dann Kevin Vogt (mit Dabrowski und Johansson) im Mittelfeldzentrum bleiben könnte. Funkel müsste sein Herzstück nicht umbauen, auch wenn es zuletzt ziemlich am Stock ging.
Acquistapace ist seit 2007 für den VfL am Ball, der Bochumer mit italienischen Wurzeln überzeugte in der starken Phase des VfL II in dieser Saison in der Regionalliga, auch in Testspielen wie gegen Leverkusen machte sich Funkel ein Bild von ihm: „Da hat er seine Aufgabe gut gelöst“, sagt der Coach.
In Acquistapace, neben Maltritz der einzige übrig gebliebene Innenverteidiger im (erweiterten) Kader des VfL, würde Funkel nach dem vom FC Bayern II gekommenen Stammspieler Björn Kopplin, Linksverteidiger Matthias Ostrzolek, der für Bönig in die Startelf zurückkehrt, sowie Marc Rzatkowski dem vierten Nachwuchsmann zum Bundesliga-Debut verhelfen. Rzatkowskis Stern ging im Hinspiel auf, als er beim 3:0 überzeugte, ein Tor erzielte.
Seit dem letzten Hinrunden-Spiel aber wartet der 21-Jährige auf seinen fünften Saisoneinsatz. In Paderborn zählt er zwar zum Kader (nicht dabei sind Prokoph sowie erneut Semlits und Kefkir), doch sein Einsatz von Anfang an ist eher unwahrscheinlich. Wenngeich Funkel oft genug für Überraschungen gut war - und eher beiläufig anmerkte: „Vielleicht spielen wir ja auch mit zwei Spitzen. Schauen wir mal.“
Das wäre dann Mahir Saglik neben Mirkan Aydin. Wahrscheinlich aber beginnt Saglik, der nach seiner Sperre wegen einer Schwalbe wieder dabei ist, auf der rechten Mittelfeldseite für Federico. Kämpferisch konnte man dem 28-Jährigen, der auf einen seiner acht Ex-Klubs trifft (ohne Jugend), zuletzt keinen Vorwurf machen. Seine Bilanz aber ist enttäuschend. 15 Mal traf Saglik in der vergangenen Saison für Paderborn, erst zwei Mal für den VfL. Auch wenn man berücksichtigen muss, dass er beim SCP eine zentrale Rolle im Sturm spielte und beim VfL mehr Defensivarbeit leisten muss, ist das unbefriedigend für einen, der Bochum zum Aufstieg verhelfen sollte.
Der hat sich noch nicht erledigt, Platz drei hat der VfL bei einem Punkt Vorsprung auf Fürth und drei auf Aue noch selbst in der Hand: „Es gibt keine Zeit zum Grübeln“, sagte Slawo Freier daher nach dem 0:3 in Ingolstadt. Freier wird als Option für eine Einwechslung, „die uns oft so stark gemacht hat“ (Funkel), zunächst wieder auf der Bank sitzen. „Wir wollen jetzt “, sagt Freier, „alle vier Spiele gewinnen.“
Die voraussichtliche Startelf: Luthe - Kopplin, Maltritz, Acquistapace, Ostrzolek - Johansson - Saglik, Dabrowski, Vogt, Korkmaz - Aydin. Reserve: Heerwagen, Bönig, Toski, Federico, Rzatkowski, Freier, Dedic.