Bochum. Viel Zeit haben die U19-Spieler des VfL Bochum nicht mehr, um auf sich aufmerksam zu machen. Eine Chance verpassten sie gegen Köln.

Den Spielern der U19 des VfL Bochum läuft die Zeit davon. In der Bundesliga West stehen für sie nur noch sieben Spiele an, Ende April ist die Saison bereits beendet. Acht Spiele und vielleicht 50 Trainingseinheiten bleiben ihnen, um auf sich aufmerksam zu machen. Sie spielen ja auch beim VfL Bochum, weil sie den Traum, die Hoffnung haben, Profi-Fußballer zu werden. Nach dem 0:1 (0:0) gegen den 1. FC Köln stellte Trainer Heiko Butscher fest, dass seine Spieler die Dringlichkeit (noch) nicht erkannt haben. „Es gibt nur wenige im Team, die immer auf hohem Niveau trainieren und auch im Spiel richtig gute Leistungen zeigen.“

Zuallererst meinte er damit Verthomy Boboy. Der Innenverteidiger machte im Spiel gegen Köln einen kleinen Fehler, bügelte ihn aber auch sofort wieder aus. Ansonsten war an ihm kein Vorbeikommen. Er klärte konsequent in Lauf- und auch in Kopfballduellen, versuchte am Ende auch Angriffe anzuschieben.

Torwart Tjark Ernst trainiert bereits regelmäßig bei den Profis mit. Außer diesen beiden scheint derzeit keiner dafür in Frage zu kommen, beim VfL Bochum die Zahl von U19-Spielern, die es zu den Profis schaffen, zu erhöhen.

VfL Bochum: Zu viele technische Mängel im Angriff

„Wir haben gerade im Angriff zu viele technische Mängel“, sagte Butscher. „Was nutzt mir 65 Prozent Ballbesitz, wenn wir dann daraus keine Torgefahr entwickeln, weil wir uns nicht durchsetzen können."

Ihm fehle schon im Training die Bereitschaft, das verbessern zu wollen. "Und da lasse ich auch nicht als Erklärung oder Ausrede gelten, dass wir aus den verschiedenen Gründen bisher nicht gespielt haben und uns der Rhythmus fehlt. Gerade im Training müssen die Spieler mehr machen, mehr wollen. Da holt an sich die Sicherheit für das Spiel.“ Köln habe daher die Partie verdient gewonnen.

Das Team von Trainer Stefan Ruthenbeck war deutlich torgefährlicher, nutzte eine von in Summe vier richtig guten Möglichkeiten zum einzigen Tor des Spiels. Damian Downs traf kurz nach dem Seitenwechsel zum 1:0 (47.). Danach waren die Kölner dem zweiten Tor näher als die Bochumer dem Ausgleich.

Daran änderten schließlich auch die Wechsel nichts mehr, die Butscher im zweiten Durchgang vornahm, um die erste Saisonniederlage zu verhindern. Mit der Hereinnahme von Mats Pannewig belebte sich zumindest das Offensivspiel etwas.

„Das ist bezeichnend“, sagte Butscher, „dass es nach seiner Hereinnahme besser läuft. Er ist fußballerisch unser stärkster Spieler. Er war aber vier Monate raus. Einen Spieler wie ihn können wir halt nicht adäquat ersetzen.“

Pannewig war es dann auch, der die beste Bochumer Chance hatte. Sein Kopfball nach einer Ecke flog knapp über das Tor.
VfL Bochum: Ernst – Oermann, Boboy, Tersteeg (65. Pannewig), Demirel, Schultealbert (57. Tasov), Golbytskij (46. Yardimci), Oguz, Böll, Petritt, Berisha (46. Wasilewski)