Bochum. Die Aufstellung für das erste Spiel beim VfL Wolfsburg wird Thomas Reis leicht fallen. Der Trainer des VfL Bochum hat eine reduzierte Auswahl.
Viele Akteure fehlen nicht, und beim VfL Bochum könnten sie eine Elf aus verletzten oder zumindest derzeit nicht einsatzfähigen Spielern zusammenstellen. Acht Spieler fallen derzeit beim Aufsteiger zur Bundesliga aus. Das macht die Aufgabe für Thomas Reis und Mark van Bommel, die Trainer des VfL Bochum und des VfL Wolfsburg, relativ leicht.
Reis hat für die erste Startaufstellung eines Teams des VfL Bochum nach der Rückkehr kaum Alternativen für einzelne Positionen. Van Bommel kann daher sein Team schon ziemlich exakt darauf einstellen, welche Bochumer am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Wolfsburger Stadion auflaufen werden.
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Sollte beim letzten Training am Freitag nichts mehr passieren, wird voraussichtlich das Team auflaufen, das im Pokalspiel beim Wuppertaler SV zu Beginn der zweiten Hälfte auf dem Rasen stand.
Acht Spieler fallen definitiv aus
Zweimal hatte Reis zur Halbzeit gewechselt. Für Außenangreifer Gerrit Holtmann und Innenverteidiger Armel Bella-Kotchap, die im ersten Durchgang am heftigsten abgefallen waren, kamen Christopher Antwi-Adjei und Vasileios Lampropoulos. Mit ihnen lief es besser.
Der Name Holtmann steht zudem inzwischen mit auf der Liste der verletzten oder angeschlagenen Spielern. Angeführt wird sie von Eduard Löwen. Es folgen Saulo Decarli, Konstantinos Stafylidis, Danny Blum, Luis Hartwig, Soma Novothny und Paul Grave. Acht Spieler fallen definitiv aus.
Angriffstrio mit Asano, Zoller und Antwi-Adjei
So also wird Manuel Riemann im Tor anfangen. Die Vierer-Abwehrkette bilden Cristian Gamboa, Lampropoulos, Maxim Leitsch und Danilo Soares. Im Mittelfeld werden es Robert Tesche, Anthony Losilla und Elvis Rexhbecaj versuchen besser zu machen als gegen Wuppertal. Das Angriffstrio wird gebildet von Takuma Asano, Antwi-Adjei und Zoller.
Wohl mit im Kader, aber keine Kandidaten für die Startelf werden neben Bella-Kotchap auch Patrick Osterhage, Raman Chibsah, Erhan Masovic, Milos Pantovic und Silvere Ganvoula sein. Als zweiter Torwart steht Michael Esser bereit.
18 der 20 Kader-Plätze wären damit gefüllt. Abzuwarten bleibt, ob Reis dann Baris Ekincier, Tom Weilandt oder Tarsis Bonga mit dazu nimmt. Alle drei spielten zuletzt in den Planungen des Trainers keine Rolle. „Die Bank könnte beim Spiel in Wolfsburg ausgedünnt sein“, sagte Reis. „aber Chancen haben die Spieler, die jetzt vielleicht weit weg von der Startelf scheinen, immer wieder. Sie können sich immer wieder anbieten.“
Reis glaubt an Ganvoulas Stärke
Auch und gerade Silvere Ganvoula. Bei ihm hat Reis die Phantasie, „dass die Bundesliga ihm gut tun kann. "Er ist körperlich stark, in der Bundesliga bekommt er vielleicht etwas mehr Platz. Ich spreche mit ihm und den anderen Jungs, ich versuche ihnen zu helfen. Aber die Spieler müssen auch selber alle Anstrengungen unternehmen, um aus einem Leistungsloch herauszukommen.“
Trotz erwartbarer Aufstellung geht Reis davon aus, dass sein Team für Wolfsburg eine Wundertüte sein kann. „Es geht doch jeder Mannschaft so, dass sie nicht weiß, wo sie zu diesem Zeitpunkt der Saison steht“, sagte er. „Also ist jedes Team für jeden Gegner erst einmal eine Wundertüte. Aber wir wissen natürlich, dass die Wolfsburger mit Mark van Bommel eine andere Spielidee haben werden, als sie es zuletzt unter Oliver Glasner hatten.“
Auch die Wolfsburger hätten eine durchwachsene Vorbereitung gespielt. „Auch da haben viele Spieler aus verschiedenen Gründen gefehlt. Aber ich gehe davon aus, dass Mark van Bommel seinem Team seine Art einimpfen wird.“
Spielidee wird nach dem Aufstieg angeglichen
Reis setzt bei der Rückkehr in die Bundesliga darauf, dass in seinem Team noch Aufstiegs-Euphorie steckt. „Ich könnte jeden Tag strahlen“, sagte er, „dass der VfL Bochum wieder in der Bundesliga spielt. Die Spieler sollten die Freude ebenfalls ausstrahlen. Wir sind wieder ein Teil einer tollen Liga mit tollen Spielern.“
Um in dieser Liga bestehen zu können, hat Reis seine Spielidee allerdings etwas verändert. Gewisse Dinge müsse man nach dem Aufstieg in „diese Qualitätsliga“ verändern, sagte er. „Wir hatten eine Spielidee in der zweiten Liga, die uns am Ende zur Meisterschaft geführt hat. Nun müssen wir unser Spiel an die Bundesliga angleichen.“
Das sei ein Prozess, den er und sein Trainerteam in der Vorbereitung angeschoben hätten. „Wir wollen keinen Bus vor dem Tor parken, sondern aktiv verteidigen und eklig in den Zweikämpfen sein. Wir wollen eine hohe Intensität auf den Platz bringen – das müssen wir in der gesamten Saison zeigen.“