Bochum. Jacek Goralski verstärkt das defensive Mittelfeld des VfL Bochum. Der polnische Nationalspieler bringt Champions-League-Erfahrung mit.
Beim Nations-League-Spiel gegen Wales stand Jacek Goralski in der Startelf der polnischen Nationalmannschaft. Polen gewann mit 2:1. Beim 1:6-Debakel gegen Belgien am Mittwoch fehlte er. Aus gutem Grund: Goralski absolvierte den Medizincheck in Bochum.
Der 29-Jährige wechselt vom kasachischen Klub Kairat Almaty zum VfL Bochum. Nach Informationen dieser Redaktion erhält er einen Vertrag über zwei Jahre bis zum Sommer 2024, womöglich mit Klauseln und Optionen versehen.
Goralski war Kapitän von Almaty, sein Vertrag galt dort noch bis zum Dezember. Er wurde aber laut Medienberichten auf Wunsch des Spielers aufgelöst. Denn der Landsmann von Weltfußballfußballer Robert Lewandowski wollte unbedingt in die Bundesliga. Zum VfL Bochum.
Laufstark, zweikampfhart und mitunter zu aggressiv
Das polnische Portal meczyki.pl hatte vor ein paar Tagen zuerst berichtet, dass der defensive Mittelfeldmann vor einem Wechsel zum Revierklub steht, sich mit dem VfL bereits einig sei. Mittlerweile ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann der 19-malige Nationalspieler vom VfL offiziell als Neuzugang präsentiert wird.
Mit 1,72 Zentimeter ist er relativ klein. Er gilt als laufstark, zweikampfhart, mit ordentlicher, wenn auch nicht perfekter Ballbehandlung. „Jacek ist ein guter Mann“, sagte ja sein Landsmann und Ex-Schalker Tomasz Hajto dieser Redaktion. „Er ist ein echtes Arbeitstier, das von der Mentalität her perfekt ins Ruhrgebiet passt. Jedoch muss er es auch mal lernen, das Tempo rauszunehmen, seine Aggressivität ein wenig unter Kontrolle zu bringen. Denn er ist in jedem Spiel ein Kandidat für die schnelle Gelbe Karte - oder gar für einen Platzverweis. Ansonsten ist er ein sehr fleißiger, laufstarker und zweikampfstarker Spieler. Menschlich gesehen ist er ein toller Charakter.“
Mit Ludogorets Rasgrad spielte er in der Champions- und Europa-League
Die Bundesliga ist für Goralski Neuland. International aber ist er nicht nur im Nationalteam unterwegs. Mit Almaty spielte er in der vergangenen Saison etwa in der Conference League, schied in der Gruppe H mit nur zwei Punkten nach den Partien gegen den FC Basel, Qarabag FK und Nikosia aus.
Vor seinem zweieinhalbjährigen Engagement in Kasachstan spielte er zweieinhalb Jahre für den bulgarischen Spitzenklub Ludogorets Rasgrad, mit dem er zweimal Bulgariens Meister wurde. Mit Ludogorets spielte er auch in der Champions League und Europa League.
In der Saison 2017/18 schlug Rasgrad unter anderem auch die TSG Hoffenheim und zog bis ins Achtelfinale der Europa-League ein, schied dann gegen den AC Mailand aus. Goralski, der zuvor bei einigen polnischen Klubs am Ball war, spielte fast immer über die komplette Distanz.
Vier Mittelfeldspieler zählen nun zum Kader - weitere sollen folgen
Nach bisher fünf Abgängen im Mittelfeldzentrum hat der VfL damit zwei Löcher mit viel Erfahrung, Lauf- und Zweikampfstärke gestopft. Neben Kevin Stöger, der ablösefrei aus Mainz kommt, und Jacek Goralski zählen Kapitän Anthony Losilla und U21-Nationalspieler Patrick Osterhage zum festen Stamm.
Zwei weitere Mittelfeldspieler will Bochum noch unter Vertrag nehmen. Kandidaten sind weiterhin auch Milos Pantovic, dessen Vertrag ausgelaufen ist, und Konstantinos Stafylidis, der aus Hoffenheim ausgeliehen war. Stafylidis kann als Linksverteidiger und als Sechser spielen. Im Gespräch ist zudem der Ex-Mainzer Pierre Kunde Malong, wie die Bild berichtete. Problem: Malong ist noch bis 2024 an Olympiakos Piräus gebunden. Hier käme nur eine Leihe in Betracht.
Riemann hat seinen Vertrag bis 2025 verlängert
In den kommenden Tagen will der VfL Bochum nach der Verpflichtung von Philipp Hofmann (Karlsruhe) und der Vertragsverlängerung mit Torwart Manuel Riemann (bis 2025) weitere Vollzugsmeldungen liefern. Bis Monatsende, so der Plan, soll das Gros des kommenden Kaders stehen. Für (Leih-)Geschäfte bis in den späten August will man sich noch flexibel halten. Auch Abgänge wie etwa der von Armel Bella Kotchap sind weiterhin denkbar.