Bochum. Milos Pantovic kann beim 2:0-Sieg der Bochumer glänzen. Ein Elfmeter-Fehlschuss verhindert eine bessere Note für Torwart Manuel Riemann.
Der VfL Bochum erkämpft sich im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim drei ganz wichtige Punkte in der Fußball-Bundesliga. Soma Novothny und Milos Pantovic treffen beim 2:0-Sieg. Die Noten.
Manuel Riemann: Ein ruhender Pol im Tor, aber diesmal nicht vom Punk, anders als noch gegen Augsburg. Bei Hoffenheims Topchancen in der ersten Halbzeit von Kramaric und Bebou flog der Ball übers Tor. Ansonsten im ersten Durchgang nicht geprüft – und bei einem Flatterball von Grillitsch in Minute 53 mit glänzender Parade zur Stelle. Strahlte Ruhe aus auch und gerade in den Hoffenheimer Drangphasen. Nahm, von den Fans gefordert, dann aber Milos Panovic und Eduard Löwen den Elfmeter nach Diskussionen untereinander ab. Und schoss den Ball übers Tor. Daher nur Note: 3
Konstantinos Stafylidis (bis 77.): Kam für Cristian Gamboa in die Startelf und war wieder sofort drin im Spiel. Der von Hoffenheim ausgeliehene Grieche zeigte gegen seinen Stammklub eine gute Leistung. Leitete mit Ballgewinn die erste gefährliche Aktion des VfL über rechts ein. Defensiv sicher gegen Skov, half auch bei Bedarf gegen Kramaric aus. Investierte viel, nach 77 Minuten kam Gamboa. Note: 2
Vasilios Lampropoulos: Hatte im ersten Durchgang Probleme mit dem schnellen TSG-Stürmer Ihlas Bebou, der ihm mehrmals entwischte. Einmal gönnte sich der linke Innenverteidiger des VfL einen Querschläger obendrauf. Insgesamt aber stand die Defensive Bochums gut gegen den spielstarken Gast, letztlich auch sein Verdienst. Note: 3
Erhan Masovic: Sorgte beim klaren Eins-gegen-Eins des VfL im Mittelfeldzentrum für die nötige Absicherung, hatte gegen Kramaric etliche gute Szenen. Klärte in der Druckphase der TSG nach der Pause immer wieder aufmerksam zur Ecke oder nach vorne (57.). Note: 2
Danilo Soares: Zweikampfstark, aufmerksam, einsatzfreudig: Der Brasilianer ist und bleibt eine feste Größe als linker Innenverteidiger. Note: 2
Auch interessant
Anthony Losilla: Der Kapitän kümmerte sich als Sechser um Hoffenheims Zehner Christoph Baumgartner. Der wurde nach knapp einer Stunde ausgewechselt – Losilla übernahm nun Kramaric. Stopfte Löcher, eroberte Bälle, schaltete gut um. Dass er laufen, grätschen, kämpfen kann, muss man nicht erwähnen. Erneut eine bundesligareife Performance des Franzosen. Note: 2,5
Elvis Rexhbecaj (bis 64.): Sein Engagement beschert ihm eine Startelf-Garantie. Das stimmte auch gegen die TSG. Er leistete sich aber zu viele Ballverluste und hatte Mitte der ersten Halbzeit Glück, dass Hoffenheim kein Kapital daraus schlug. Nach 64 Minuten kam Pantovic für ihn. Mit Erfolg. Note: 4
Eduard Löwen: Die Hertha-Leihgabe soll einfacher, schnörkelloser spielen. Das gelang dem 24-Jährigen, der sich gegenüber der Vorwoche deutlich steigerte. Vor allem defensiv, wo er es bei der von Reis verordneten klaren Mann-gegen-Mann-Zuordnung meist mit Angelo Stiller zu tun bekam. Schlug gute Standards und einen Klasse-Freistoß, den Oliver Baumann zur Ecke faustete (61.). Ging tiefe Wege, schmiss sich in die Zweikämpfe. Note: 2,5
Takuma Asano: 1,73 Meter gegen 1,94 Meter Körpergröße, Leicht- gegen Schwergewicht, oder: Takuma Asano gegen Kevin Vogt, den Ex-Bochumer. Der Japaner, mit kurz geschorenen Haaren und neuer Haarfarbe, war quirlig und einsatzfreudig, entwischte ihm immer wieder mal mit schnellen, technisch sauberen Drehungen wie in Minute 38, als Vogt, der seine Stärken im Spielaufbau demonstrierte, Gelb sah nach seinem Foul. Zeigte bis zum Schluss ein hohes Pensum, sein Volleyschuss in der Nachspielzeit zischte knapp vorbei. Note: 3
Danny Blum (bis 39.): Er rückte nach zwei Treffern in den letzten beiden Bundesliga-Spielen für Gerrit Holtmann in die Startelf. Er sei effektiver, nehme sich aber dafür mehr Auszeiten im Spiel, so charakterisierte Trainer Reis Blum am Freitag. Und so spielte Blum: mal unauffällig, dann aber mit zwei, drei aussichtsreichen Szenen. So, als er nach beherztem Antritt über das Tor schoss. So, als er nach Doppelpass mit Löwen ein Foul samt Gelber Karte von Posch provozierte. Nach 39 Minuten kehrte sein Verletzungspech zurück, offenbar mit Oberschenkelproblemen musste er vom Platz. Holtmann kam. Note: 3
Sebastian Polter (bis 64.): Er ackert, er probiert viel, aber es gelingt ihm offensiv wenig, sieht mit Ball oft unglücklich aus. Hatte einen schweren Stand gegen Hoffenheims Abwehrchef Floran Grillitsch, der sich selbst immer wieder nach vorne einschaltete. Polter vergab schon nach drei Minuten eine gute Chance, als ihm der Ball ein wenig vor die Füße fiel im Strafraum, er ihn aber nicht richtig traf. Traf auch bei Umschaltmomenten oft die falsche Entscheidung. Holte noch den Freistoß raus, dann war für ihn Schluss. Und dann fiel das 1:0 von Soma Novothny, der ihn ersetzte. Note: 4,5
Gerrit Holtmann (ab 39.): Kam früher als geplant für den verletzten Blum. Kam aber nicht wirklich ins Tempo und damit ins Spiel. Lief in der dritten Minute der Nachspielzeit alleine auf Torwart Baumann zu und schoss den Ball links vorbei. Note: 4,5
Milos Pantovic: Sorgte sofort für Schwung. Vergab erst die Führung bei Bochums bester Chance, in der Folge aber kam der Ball wieder zu ihm, und seine präzise Flanke köpfte Soma Novothny, zusammen mit ihm eingewechselt, zum 1:0 ein. Nach VAR stand fest: Der Treffer zählt. Leitete die Szene ein, die zum Elfmeter führte. Wollte ihn schießen, aber Riemann setzte sich durch und vergab. Panovic glänzte mit viel Spielfreude und krönte seine Leistung mit dem 2:0, einem Schuss von der Mittellinie (!) ins leere Tor. Note 1
Soma Novothny: Was für ein Doppelwechsel von Trainer Reis. Pantovic flankt, Novothny köpft, 1:0. Holte den Elfmeter raus, vergab aussichtsreich selbst das 2:0 nach Panovic-Pass (85.). Note 2
Cristian Gamboa, eingewechselt in Minute 77, ohne Note.