Essen. Am Sonntagmittag trennte sich der VfL Bochum vor heimischer Kulisse vom FC Ingolstadt mit 1:1 (0:1). Caiuby schoss die Gäste aus Bayern früh in Führung, Bochums Florian Brügmann erzielte in der Schlussphase den letztlich verdienten Ausgleich.

Nur fünf Minuten entkam der VfL Bochum der nächsten Krise. Mit einem schönen Schlenzer in den linken Torwinkel sicherte Florian Brügmann dem VfL gegen Angstgegner FC Ingolstadt das 1:1 (0:1) und damit immerhin einen Punkt. Trotzdem muss der VfL nach vier sieglosen Spielen in Folge erst einmal nach unten schauen.

Die Niederlage am Donnerstag – 1:2 gegen Kaiserslautern – hatte VfL-Trainer Andreas Bergmann anscheinend gar nicht gefallen. Auf vier Positionen änderte er seine Startelf. Für Holmar Eyjolfsson, Michael Ortega, Marc Rzatkowski und Zlatko Dedic spielten Florian Brügmann, Leon Goretzka, Slawo Freier und Kevin Scheidhauer.

Brügmann, der spätere Retter des Nachmittags, stand vor 12 017 Zuschauern in der Anfangsphase im Blickpunkt. Oder besser: weit vom Blickpunkt entfernt. Als Christian Eigler in der 9. Minute eine Verlegenheitsflanke in den Bochumer Strafraum schlug, eine langsame Flanke, die ewig durch die Bochumer Herbstluft flog, ließ Brügmann Caiuby einfach laufen. VfL-Torwart Andreas Luthe blieb auf der Linie stehen. Caiuby bedankte sich und köpfte aus kurzer Distanz das 1:0 für Ingolstadt.

Frühe Führung nicht vorgesehen

Eine frühe Führung hatte FC-Coach Tomas Oral gar nicht vorgesehen. Wie beim 0:1 vor einem Jahr begannen die „Schanzer“ so defensiv, wie es im modernen Fußball nur gehen kann, und beschränkten sich auf vereinzelte Konter. Diese Taktik fiel nach dem frühen Tor – vor einem Jahr fiel das Gegentor kurz vor Schluss – natürlich noch leichter. Zudem häuften sich die Bochumer Unzulänglichkeiten der Marke „Was machen die denn da?“ Yusuke Tasaka spielte im eigenen Mittelkreis den Ball in den Fuß des Ingolstädter Stürmers Eigler (25.). Lukas Sinkiewicz (26.) und Christoph Kramer (29.) passten den Ball gleich ins Seitenaus. Die VfL-Fans riefen danach „Wir wollen Bochum siegen sehen – oh wie wäre das wunderschön“ – und Slawo Freier wollte auch schön spielen. Doch er verlor den Ball, als er Pascal Groß tunneln wollte, obwohl zwei Mitspieler frei standen (35.). Da gab’s dann Pfiffe.

Immerhin hatte Freier die einzige Bochumer Chance in der ersten Hälfte. In der fünften Minute, als es noch 0:0 hieß, konnte der Ingolstädter Torwart Ramazan Özcan seinen 20-Meter-Schuss nur mit Mühe zur Ecke lenken. Danach sahen die Bochumer Bemühungen einmal mehr kläglich aus. Die harmlosen Flanken beförderte die Ingolstädter Innenverteidigung problemlos aus dem eigenen Strafraum, und als Alexander Iashvili einmal frei im Strafraum auftauchte, stolperte er über den Ball (36.). Tja.

Brügmann bestraft harmlose Gäste

Auch der sonst so auffällige Iashvili hatte eben nicht seinen besten Tag erwischt. Dafür gab es noch ein weiteres Beispiel: In der 60. Minute stürmte er nach einem guten Pass von Yusuke Tasaka frei aufs Tor zu. Beim Versuch, Torwart Özcan zu umdribbeln, ließ sich Iashvili abdrängen und stolperte schließlich über seine eigenen Beine. Das Publikum forderte einen Elfmeter, schimpfte über die „Fußball-Mafia DFB“, dabei hatte Schiedsrichter Wingenbach (Diez) korrekt entschieden.

Erst als das Spielende immer näher rückte, spielte der VfL etwas mutiger – und hatte zunächst Pech. Als Leon Goretzka sich in der 64. Minute den Ball bei einem Freistoß aus 17 Metern Entfernung zurechtlegte und wunderschön über die Mauer schlenzte, prallte der Ball gegen den Innenpfosten und von dort ins Spielfeld zurück. Der eingewechselte Zlatko Dedic schoss zehn Minuten vor dem Ende daneben.

Kurz vor Schluss bestrafte Brügmann nach einer Vorlage von Nika Gelashvili die harmlosen Gäste und bescherte dem VfL immerhin einen verdienten Punkt. Doch selbst um den musste der VfL bis in die Nachspielzeit hinein zittern. In der 95. Minute traf Marvin Matip den Pfosten.