Natürlich ist es das Thema zurzeit: Die Ankündigung von VfL-Finanzvorstand Ansgar Schwenken, sich im Winter von „fünf, sechs Spielern“ zu trennen. Am gestrigen Dienstag setzte Friedhelm Funkel noch ein Ausrufezeichen dahinter: „Das ist auch mein Gedankengut, und es ist realistisch.“
Realistisch? Wir erinnern uns an den Sommer, an die zähen Versuche, die Abstiegsmannschaft wesentlich gründlicher zu verändern, als es letztlich geschehen ist. Zlatko Dedic, Dennis Grote, Marc Pfertzel, Matias Concha, Andreas Johansson, Mimoun Azaouagh - still ruhte in all’ diesen Fällen der See. Mit Anthar Yahia, der nach eigener Darstellung so gerne gegangen wäre und dann doch geblieben ist, hat man später sogar verlängert.
Funkel weiß natürlich darum, er weiß auch um die rechtsverbindliche Kraft von Verträgen, die dazu da seien, „eingehalten zu werden“. Aber, wendet er ein, „das heißt nicht, dass wir nichts verändern werden“, und zwar nicht nur für „ein oder zwei Spieler“.
Um dem eigenen Gestaltungswillen den nötigen Nachdruck zu verleihen, bleiben allerdings nur wenige Maßnahmen; auf die Tribüne setzen, zur U23 abstellen - das wäre es im Wesentlichen. Bezahlt werden muss in diesen Fällen aber weiterhin. Jedenfalls, so Funkel, habe er seine Ansichten bei der Aufarbeitung des letzten Wochenendes „deutlich, offen und hart formuliert“ - jeder wisse nun Bescheid.
„Vier Wochen“, sagt der VfL-Trainer, „haben die Jungs noch Zeit Gas zu geben“. Das kann man als ultimative Aufforderung verstehen, aber, sagt Funkel, er „drohe keine Konsequenzen an“, sondern ziehe sie. Den zweiten Teil dieses Satzes musste man sich allerdings denken.
Geht es nach Marc Pfertzel, so hat der VfL bald tatsächlich einen Spieler weniger. „Ich warte auf den Januar“, sagte der Elsässer dem Internetportal „footmercato.net“, bezeichnete sich als „Wettkampf-Typ“, der unbedingt spielen will und das derzeit nicht darf, und schloss: „Ich bin bereit, nach Frankreich zurückzukehren.“ Was natürlich, und da wird’s wieder schwierig, vor allem für die Erste Liga gilt.
Bochum erlebt Debakel
1/22
Da ist es wieder, das Anspruchsdenken, das dem VfL so sehr zusetzt.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.