Bochum. Anhänger des VfL Bochum sorgen beim ersten Heimspiel des Fußball-Zweitligisten für gute Stimmung. 3500 Zuschauer sehen das Spiel gegen St. Pauli.
Die Fans des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum brauchten nicht lange, um auf sich aufmerksam zu machen. Als um 19.45 Uhr Torwart Manuel Riemann als erster Spieler den Rasen betrat, stimmten die Anhänger ein wuchtiges: „VfL, VfL, VfL“ an. Der Fußball war in Bochum zurück, und mit ihm zumindest ein Teil der Fans. Sie feierten das Ende der Geisterstimmung.
3500 Zuschauer wollten beim Saisonauftakt des VfL Bochum gegen den FC St. Pauli dabei sein. Das Hygiene-Konzept des Zweitligisten war für 5000 Zuschauer ausgelegt. Die, die da waren, sorgten aber für Stimmung: Mit Pfiffen und Gesängen machten sie die Tristesse der Geisterspiele vergessen. Ausbleibende Elfmeterpfiffe wurden lautstark unter Montagabend-Flutlicht kommentiert, Torchancen frenetisch gefeiert. Die Fans hatten auf diese Momente hörbar lange gewartet.
Das zeigte sich schon vor dem Anpfiff. Im Stadion herrschte Mundschutzpflicht, auf den Plätzen durften die Fans den Mundschutz abnehmen. Maximal vier Anhänger durften nebeneinandersitzen. Nicht immer wurde sich daran gehalten. Als kurz vor dem Spiel das VfL-Lied und kurz danach die Grönemeyer-Hymne erklang, erhoben sich die Fans, sangen lauthals mit und hielten ihre Schals hoch. Einige Anhänger rückten enger zusammen. Mit Anpfiff wurden die Abstände wieder größer, die Sitzschalen zwischen den Grüppchen wieder sichtbar.
VfL Bochum: Ultras hinterlassen Botschaft
Die Ultras und andere Fangruppen hingegen lehnten den Stadionbesuch wegen der strikten Hygiene-Bestimmung ab. Ihre Unterstützung teilten sie der Mannschaft trotzdem mit: In blau-weißer Dekoration, die die Castroper Straße schmückte. Die Fans hatten Ballons und Wimpel aufgehängt. Das Motto: „Auch wenn ihr uns nicht seht – wir stehen hinter euch!“ Im Vorfeld der Partie hatten VfL-Fanklubs der Mannschaft auch einen Brief geschrieben.
Angesichts der überschaubaren Menge gestaltete sich der Einlass ins Stadion geordnet. Vor den Eingängen bildeten sich kleine Gruppen, die mit Abstand zueinander warteten. Um den Einlass kontrolliert ablaufen zu lassen, wurden Zeitfenster gesetzt, was zur Folge hatte, dass einige Fans schon früh zum Stadion kommen mussten. Anhänger, die beispielsweise Tickets für den Block C hatten, mussten zwischen 1845 und 1915 ins Stadion gelangen. Alkohol wurde im Stadion nicht ausgeschenkt. Die Fans hatten lediglich die Option, ein Lunchpaket mit Popcorn für 10,48 Euro zu buchen.