Bochum.. Man will bescheiden bleiben beim VfL Bochum, auch nach dem 2:0-Pokaltriumph gegen den VfB Stuttgart. Die 2. Liga, sagt der gefeierte Doppel-Torschütze Simon Terodde, „ist für uns der wichtigste Wettbewerb“. Und für ihn ist Union ein besonderes Spiel: Es geht gegen seinen Ex-Klub.

Von einer „geilen Truppe“ schwärmen sie alle. Kapitän Andreas Luthe, der drei Jahre lang so oft gelitten hat, wie er nicht müde wird zu betonen. Oder Michael Gregoritsch, der Österreicher, der auf dem Platz so viel rennt wie er hinterher drauflos plappert ohne Punkt und Komma. Zum Beispiel, dass sie ihn überredet haben, den Simon, doch auf den Zaun zu klettern und den Fangesang, die Humba, zu intonieren nach dem 2:0-Pokaltriumph gegen Stuttgart.

„So viel halte ich da nicht von“, räumte Terodde, der gefeierte Doppeltorschütze, ein. Der Bocholter ist halt so ein bisschen das Gegenstück zu seinem Zimmerkollegen auf Hotel-Reisen, zu Michael Gregoritsch. Eher ruhig, eher zurückhaltend, überaus bescheiden. Außerhalb des Platzes, versteht sich.

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Letztlich stimmte der 26-Jährige aber doch die Humba an, mit Megafon auf dem Zaun, sprach von einem „kleinen Highlight“ - und blieb sich dann doch treu. Die „gesamte Mannschaft“, sagte er, habe „gut gearbeitet“, da müsse man „keinen herausheben“. Er sei halt „der letzte in der Kette“ und als Stürmer „dafür verantwortlich, Tore zu machen.“

Bei den VfL-Spielern herrscht geschlossene Zurückhaltung

Es stimmt ja: Jan Simunek in der Innenverteidigung, Anthony Losilla im defensiven Mittelfeldzentrum sowie Simon Terodde und Stanislav Sestak im Angriff, das ist - im Vergleich zur Vorsaison - die neue Achse, die den Unterschied ausmacht bisher. Was nicht heißt, dass etwa ein unfassbar viele Kilometer abspulender Danny Latza, der noch einen weiteren Schritt nach vorne gemacht hat, nicht minder wichtig ist.

Ob Luthe oder Terodde, der in seinen drei Pflichtspielen nun schon fünfmal traf: Sie alle eint auch eine gewisse Zurückhaltung. Genießen wollten sie den Auftakt, den Pokalsieg, die zwei freien Tage, ehe heute die Trainings-Vorbereitung auf das Spiel gegen Union Berlin beginnt (15 Uhr).

Freie Tage, die Trainer Peter Neururer nicht allein wegen des jüngsten Freudenfestes schenkte. Sondern vor allem wegen des folgenden Programms: Nach dem Heimspiel gegen Union am Montagabend (20.15 Uhr) geht es am Sonntag weiter mit dem Topspiel bei Absteiger Eintracht Braunschweig. Zwei Wochen, die keine Pause mehr gönnen.

Neu-Bochumer und Ex-Berliner Terodde trägt Union nichts nach

Im Blick hat der Tabellenführer jetzt Berlin, der Pokal rückt vorerst wieder weit weg (2. Runde: 28./29. Oktober, Auslosung nächsten Samstag nach dem Spiel des BVB gegen Leverkusen/live bei Sky). „Für uns ist die 2. Liga der wichtigste Wettbewerb“, sagt Terodde.

Und für ihn Union ein besonderes Spiel: In Berlin ließ man ihn gehen im Sommer, trotz gültigen Vertrages, zum Nulltarif. Jetzt, heißt es, sucht Union händeringend einen echten Stürmer....

Einen wie Terodde. Und dennoch lässt sich der Ex-Berliner, der Anständige, nicht den Hauch des Nachtretens entlocken. Im Gegenteil: Er hätte „kein Unverständnis“ dafür gehabt, dass Union ihn ziehen lassen wollte. „Ich habe letzte Saison auch nicht so gut gespielt“, sagt er. Und: „Vielleicht kommt mir hier auch die Spielweise entgegen, ich bin mehr im Spiel involviert.“

FACEBOOK-AKTION FÜR FANS DES VFL

Bei einer völlig neuartigen Facebook-Aktion können die Fans des VfL ihrer Mannschaft zeigen, dass sie hinter ihr stehen. Und zwar dort, wo sonst nur die Mannschaft selbst Zutritt hat: Im Spielertunnel zwischen Kabine und Rasen entsteht eine riesige Collage aus den Fotos der Fans, flankiert von der klaren Botschaft „WIR STEHEN HINTER EUCH“.

Die Facebook-Applikation ist bereits gestartet. Mit drei Klicks kann jeder VfL-Fan unter www.facebook.com/MEINVfL mit seinem Facebook-Profilbild oder aber mit einem anderen Foto von sich teilnehmen.