Bochum. Das Programm der kommenden Wochen könnte so manchen Bochumer Fan nach dem Erfolg in Fürth zum Träumen verführen. Der Sportvorstand des VfL Bochum hält davon jedoch gar nichts. “Hochmut kommt vor dem Fall“, mahnt Christian Hochstätter.
Es wird eine exzellente Stimmung geherrscht haben auf der Rückreise bei den Fans, die die lange Tour ins Frankenland auf sich genommen hatten. Und der eine oder andere dürfte sich dabei, Zeit genug hatten sie ja, auch mit den nächsten Gegnern des VfL Bochum befasst haben. Aalen, Sandhausen, Ingolstadt, Aue - da geht doch was. Zeit zum Träumen also? Sportvorstand Christian Hochstätter hält davon, trotz des 2:0-Erfolges in Fürth, gar nichts. „Hochmut kommt vor dem Fall“, warnt er. Und fügt hinzu: „Es hat uns bislang immer gut getan, von Woche zu Woche zu gucken.“
Neururer und der VfL wollen die Fans begeistern
Natürlich hat Hochstätter realisiert, dass die Partie gegen Paderborn für ein „entsprechendes Selbstbewusstsein“ bei den Bochumer Akteuren gesorgt hat. Auch sei der Auftritt in Fürth ein Beleg dafür, wie „gut Trainer und Mannschaft“ in den zwei Wochen zuvor gearbeitet hätten. Aus den Leistungen und Ergebnissen nun aber eine neue Zielsetzung abzuleiten, möchten weder Hochstätter noch Peter Neururer, der ja gleich nach dem Schlusspfiff am Sonntag vor „Spinnerei“ warnte.
Es bleibt dabei: In erster Linie will man zu Hause, im eigenen Stadion, überzeugen und dabei die eigenen Leute, so der Sportvorstand, nach Möglichkeit sogar „begeistern“, denn man brauche die Fans.
Erwartungen vor Aalenspiel sind groß
Womit der Partie am Samstag gegen den VfR Aalen eine besondere Bedeutung zukommt. Hochstätter: „Das ist ein wichtiges Spiel, zumal die Erwartungshaltung nun deutlich gestiegen ist.“ Und diesen Erwartungen will man natürlich gerecht werden. Was - auf eine längere Strecke und nicht auf jedes einzelne Spiel bezogen - gelingen kann.
Lauf- und Zweikampfbereitschaft sind vorhanden, auch fußballtechnisch ist diese Mannschaft gut genug, um eine positive Rolle spielen zu können. Es ist ja kein Wunder, dass mit Fürth und Union Berlin die beiden derzeit führenden Teams im Klassement bezwungen werden konnten.
Das jedenfalls hat es es in der vergangenen Spielzeit nicht gegeben, gegen die Spitzenklubs gelang trotz manch’ guter Leistung kein einziger Sieg. Und dass der Erfolg des VfL in Fürth nicht etwa glücklich zustande gekommen sondern „verdient“ war, gestand auch Martin Meichelbeck ein, im Ronhof inzwischen als Leiter der Profiabteilung für alles Organisatorische zuständig.
Bochum feiert in Fürth
Findet die Bochumer Mannschaft ihren Rhythmus kann die Zielsetzung bald konkreter werden
Welchen Weg die Mannschaft nun einschlagen wird, hängt vor allem davon ab, wie ernst sie die Aufgaben gegen die weniger namhaften Kontrahenten nimmt und ob man in der Lage sein wird, den in diesen Spielen angestrebten Dominanz-Fußball mit Effektivität anzureichern. In Frankfurt fehlte die Entschlossenheit und Konzentration, die nötig ist, um derartige Partien für sich zu entscheiden.
Findet diese Mannschaft Rhythmus und Konstanz, dann dürfen es sich die Verantwortlichen schließlich erlauben, im Winter eine Zielsetzung zu formulieren, die sogar mit Zahlen und Tabellenplätzen zu tun hat.