Bochum. Der VfL Bochum kann Rückschläge bemerkenswert gut wegzustecken, aber das große Ziel Bundesliga-Aufstieg ist in immer weitere Ferne gerückt.
Die Moral dieser Mannschaft, die Rückschläge bemerkenswert gut wegzustecken versteht, ist ungebrochen, aber das große Ziel rückt nach dem 2:2 des VfL Bochum gegen Arminia Bielefeld dennoch in immer weitere Ferne. Der 1. FC Nürnberg, momentan punktgleich mit Freiburg auf Rang drei, ist auf sieben Punkte davongezogen, das Rennen um Rang drei scheint entschieden zu sein. Auch wenn man das beim VfL so nicht kommunzieren will. Die zehn Siege, die Sportvorstand Christian Hochstätter nach Wiederaufnahme der Saison als Bedingung für das Erreichen eines der drei Spitzenplätze genannt hatte, seien immer „noch möglich“, sagte VfL-Trainer Gertjan Verbeek.
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Eines muss man dem Niederländer lassen: Er jammert nicht über die eine oder andere Ungerechtigkeit und käme wohl auch nie auf die Idee, mit dem so genannten Fußball-Gott zu hadern. Die Haare hätte man sich allerdings zweifelsohne raufen können während eines Spiels, das der VfL lange Zeit dermaßen beherrscht hatte, dass selbst Tribünengäste aus Bielefeld ihrer Arminia nicht den Hauch einer Chance zubilligten. Wenn nicht, wie Verbeek später nüchtern anmerkte, seine Mannschaft nach einer „sehr guten ersten Halbzeit zu opportunistisch auf die Suche nach dem zweiten Tor gegangen“ wäre und dabei „die Ordnung verloren“ hätte.
Über beide Elfmeter, die im jeweils betroffenen Lager auf Unverständnis stießen, fand Verbeek, könne man „diskutieren“. Thematisieren wollte er das geahndete Handspiel von Janik Haberer aber nicht, lieber beschäftigte sich der VfL-Trainer mit der vorangegangen Szene: „Da wurde ein Eckball von uns nicht gut verteidigt.“
David Ulms Tor zum 1:1 vom Punkt aus konterkarierte alles, was sich bis dahin abgespielt hatte. Schnörkellos, temporeich und druckvoll hatten die Bochumer, angeführt von dem sehr starken Thomas Eisfeld, begonnen, waren auch nach wunderbarem Umkehrspiel über Haberer, Onur Bulut und Marco Terrazzino durch Simon Terodde in Führung gegangen, hatten es aber versäumt, ihre spielerische Überlegenheit in weitere Tore umzumünzen.
VfL Bochum kämpfte verbissen um einen Punkt
Dann wollten die Gastgeber den Erfolg erzwingen und öffneten den Gästen damit Tür und Tor. Was die Bielefelder damit anstellten, war zwar in weiten Teilen kläglich (Norbert Meier: „Wir hätten unsere Kontermöglichkeiten besser ausspielen müssen“), funktionierte aber immerhin einmal so gut, dass die Arminia plötzlich führte. Christopher Nöthe hatte sich in Stefano Celozzis Rücken weggestohlen und bugsierte den von Fabian Klos quer gelegten Ball ins Bochumer Tor. Nun war der Spielverlauf vollends auf den Kopf gestellt.
Die Verbeek-Elf bäumte sich noch einmal auf und kämpfte verbissen wenigstens um einen Punkt. Mit Arvydas Novikovas und Peniel Mlapa hatte Gertjan Verbeek nun alles an Offensiv-Kräften auf den Rasen beordert, was ihm an Alternativen zur Verfügung stand. Jetzt war zwar die klare Linie aus den Anfangsminuten nicht mehr zu erkennen, aber die Leidenschaft, mit der die Bochumer versuchten, den Rückstand zu egalisieren. Sie wurde mit einem weiteren zweifelhaften Elfmeter-Pfiff belohnt, als Eisfeld zu Boden gegangen war. Dass Simon Terodde Arminia-Schlussmann Wolfgang Hesl erst im zweiten Versuch überwinden konnte, tat der Freude auf Seiten der Hausherren keinen Abbruch und vermochte den Ärger der Bielefelder über den entgangenen Sieg tief in der Nachspielzeit nicht zu mildern.
Bochum jubelt in der Nachspielzeit
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