Bochum. „Ich nehme diese Niederlage auf meine Kappe“, sagte Peter Neururer einen Tag nach dem 0:5-Debakel des VfL Bochum in Heidenheim. Dann präzisierte der Trainer: „Ich habe im Vorfeld gesehen, was los war und war doch nicht imstande Spannung aufzubauen.“
Man mag denken, dass es in dieser doch vergleichsweise komfortablen sportlichen Situation keine Heldentat ist, man mag auch einwenden, dass die Absicht, die Spieler nicht allzu sehr der öffentlichen Kritik auszusetzen, leicht zu durchschauen ist. Trotzdem kommen Bekenntnisse wie das folgende nicht allen Trainern so leicht über die Lippen wie Peter Neururer. „Ich nehme diese Niederlage auf meine Kappe“, sagte Neururer nach dem 0:5-Debakel in Heidenheim. Dann präzisierte der Übungsleiter: „Ich habe im Vorfeld gesehen, was los war und war doch nicht imstande Spannung aufzubauen.“
Es ging und geht wohl bis in alle Ewigkeit immer wieder um einen sehr schmalen Grat und um den Unterschied zwischen nötiger Unverkrampftheit und einem Schuss zuviel Lockerheit. Heidenheim ist nicht Hoffenheim, bei diesem Gedanken geht es möglicherweise schon los. Die Kreisstadt im Württembergischen verfügt auch nicht über eine Respekt einflößende und die Sinne schärfende Spielstätte namens Betzenberg. Dann wird leicht geswingt in der Kabine, man ist gut drauf, die Fokussierung auf den Gegner gelingt nicht wirklich - und schon wird man binnen einer Halbzeit von einer Truppe vom Platz gefidelt, die nur gewartet hat auf diese Gegenspieler, die meinen, alles gehe künftig ganz leicht von der Hand - ohne Anstrengung, ohne Konzentration, ohne Konsequenz.
Neururer erklärt das alles in Ruhe, das Phänomen ist ja auch nicht ganz unbekannt. „Es geht nur mit hundertprozentiger Leidenschaft“, sagt er dann, darauf hoffend, dass seine Mannschaft nun ihre Lektion gelernt hat. Allein spielerisch könne man nicht alles lösen.
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Trotzdem bleibt ein Hauch von Unverständnis, zumal die Laufbereitschaft seiner Mannschaft gestimmt habe. „Die Heidenheimer führen zur Halbzeit verdient mit vier Toren und haben uns noch nicht mal beherrscht“, sagt der VfL-Trainer und spricht anschließend von „vier grauenhaften Fehlern“, die man in der ersten Halbzeit gemacht habe.
Simunek und Celozzi kehren am Freitag in die Bochumer Mannschaft zurück
Fehler, die es am Freitag (18.30 Uhr, live in unserem Ticker) unbedingt zu vermeiden gilt in diesem Schicksalsspiel für Nürnbergs Trainer Valerien Ismael. In der Partie gegen den Club wird die Bochumer Mannschaft etwas anders aussehen, aber nicht, weil Jan Simunek und Stefano Celozzi („Hinter ihnen steht ein großes Fragezeichen“) etwa zurückkehren werden, sondern weil Tobias Weis (Neururer: „Ihn rechts hinten spielen zu lassen war auch mein Fehler, das ist nicht seine Position“) womöglich nicht beginnen wird, dagegen aber Torhüter und Kapitän Andreas Luthe, sollte er die Trainingswoche unbeschadet überstehen. „Aber wenn Andi noch ein Zipperlein plagt, dann spielt er nicht, das wäre nicht gerecht gegenüber Michael Esser, der keinen einzigen Fehler gemacht.“