Bochum.. Bochums Spieler und Trainer Gertjan Verbeek haben Kredit bei den Anhängern - trotz der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern.
Noch kann der VfL Bochum zehren von den Früchten, die er in den ersten Saisonwochen eingelagert hat. Das wurde deutlich nach der ersten Niederlage, nach diesem unerwarteten 1:2 gegen den schwach in die Spielzeit gestarteten 1. FC Kaiserslautern. Zwar sorgte das gelegentliche Ballgeschiebe der Bochumer für Murren auf den Tribünen, aber als sich die Mannschaft von Trainer Gertjan Verbeek in der Schlussphase aufbäumte und gegen die drohende Niederlage zur Wehr setzte, da waren die Fans präsent. Verbeek und die Spieler haben Kredit bei den Anhängern, die ja auch ihren Teil dazu beitragen wollen, dass es weiterhin unter dem Strich gut läuft für den VfL.
Das aber ist auch eine Verpflichtung für die Mannschaft, die am Freitag lange den Druck, das Tempo und den Willen vermissen ließ, für die sich so mancher wieder dem VfL zugewandt hatte. Von „Problemen“ sprach Stefano Celozzi und sogar von einer anfänglich „desolaten Vorstellung“. An Selbstkritik fehlt es also beileibe nicht.
Verbeek sprach von "Kopfsache"
Gertjan Verbeek wollte bei seiner Ursachenforschung für den sehr verhaltenen Beginn nichts von Müdigkeit oder Kraftmangel wissen, sprach stattdessen von einer „Kopfsache“. Unübersehbar aber waren die Probleme auf der linken Seite der Bochumer. Nicht erst am Freitag fehlten Marco Terrazzino, Timo Perthel und „Verbindungsmann“ Tim Hoogland die Dynamik, Wachheit und Angriffslust, mit der sie zuvor zu Werke gegangen waren. Wenn man sich physisch als nicht ganz auf der Höhe der Zeit empfindet, dann geht man eben etwas zurückhaltender ins Spiel. Und dass Giliano Wijnaldum einem fitten Perthel in seinen Offensivaktionen nicht das Wasser reichen kann, wurde an diesem Abend, an dem der eingewechselte Perthel zum Schluss noch einmal richtig Dampf machte, deutlich.
Vergessen sollte man auch nicht, dass Felix Bastians, über die reine Abwehrarbeit hinaus, aufgrund seiner Erfahrung und seines guten Auges im Spielaufbau nicht so leicht zu ersetzen ist. Und wann Jan Simunek wieder zur Verfügung stehen wird, steht derzeit in den Sternen. Muskelverletzungen seien recht gut kalkulierbar, sagt der Tscheche, das aber gelte nicht für Sehnenbeschwerden. Und Simunek hat bei Abrollbewegungen weiterhin Schmerzen an der linken Achillessehne. Bis auf weiteres wird also Malcolm Cacutalua im Team bleiben.
Lichtblick war Peniel Mlapa
Der Abend der ersten Niederlage bescherte aber auch einen Lichtblick. Peniel Mlapas Auftritt zeugte nämlich von Entschlusskraft, Mut und Durchsetzungsvermögen. Der ehemalige Gladbacher ist deshalb sicher momentan die erste Alternative für die Offensive, möglicherweise steht er auch in der Startelf, wenn der VfL Bochum am kommenden Samstag bei der SpVgg Fürth (ab 13 Uhr live in unserem Ticker) gastiert und dort die Trendwende anstrebt. Aber auch Arvydas Novikovas sollte inzwischen seine körperlichen Defizite aufgearbeitet haben und schon bald eine Option für den Flügel sein.
Im Frankenland wird man daran arbeiten, die immer noch gute Position zu verteidigen. Zwar ist der VfL Bochum nicht mehr Spitzenreiter nach dem 2:0-Sieg Freiburgs gegen den FSV Frankfurt, aber Rang zwei ist angesichts der letzten Ergebnisse nicht schlecht. Schließlich haben die Bochumer nur drei Punkte aus den letzten vier Spielen geholt. Und Fürth zählt zum umfangreichen Verfolger-Feld, das sich gerade immer mehr verdichtet.