Bochum. Anstatt sich nach dem Abstieg aus der Bundesliga behaglich einzurichten im gehobenen Zweitliga-Segment schwebt der SC Paderborn in Abstiegsgefahr.
Das hatten sie sich in Ostwestfalen anders vorgestellt. Anstatt sich nach dem Abstieg aus der Bundesliga behaglich einzurichten im gehobenen Zweitliga-Segment schwebt der SC Paderborn in Abstiegsgefahr. Immer noch. Obwohl der Klub früh die Reißleine gezogen, Trainer Markus Gellhaus nach zehn Spieltagen den Laufpass gegeben und Stefan Effenberg installiert hat.
Effenberg hat den Glamour-Faktor in Paderborn um mehrere 100 Prozent in die Höhe getrieben, hat auch sofort den „Tiger“ ausgepackt und seine Mannschaft zu ein paar Anfangserfolgen getrieben. Motivationskünste allein genügen auf Dauer allerdings nicht, da geht es auch schon um das zu bergende Potenzial einer Mannschaft. In diesem Fall dreht sich vieles um Abschluss-Schwäche, womit eine Parallele zum VfL Bochum hergestellt wäre.
Paderborn wird in der Winterpause nachrüsten
„Momentan fehlt uns die Durchschlagskraft vorne. Der spielerische Fortschritt ist zu sehen, allerdings fehlen uns die entsprechenden Punkte. Das ist mir bewusst“, hat der Trainer-Neuling kürzlich gesagt. Für Rückkehrer Nick Proschwitz, der 2012 zum Geldverdienen nach England gegangen war und dort zwischen Hull, Barnsley, Brentford und Coventry hin- und hergeschoben wurde, stehen nach 17 Spielen fünf Treffer zu Buche, neben und hinter Proschwitz tut sich auch nicht sonderlich viel in Sachen Torgefahr.
Aber auch die Defensive hat so ihre Mucken. Dass Routinier Uwe Hünemeier den Klub relativ spät in Richtung England verlassen hat, wirkte sich doch stärker aus als gedacht. Niklas Hoheneder und der junge Hauke Wahl bilden inzwischen die Innenverteidigung, davor sollen Marvin Bakalorz und Ex-BVB-Akteur Oliver Kirch den Verkehr regeln.
Kevin Stöger, für eine Million Euro aus Stuttgart geholt, hat sich bislang nicht als Verstärkung empfehlen können, und Marcel Ndjeng, von der Berliner Hertha nach Ostwestfalen zurückgekehrt, spielt unter Effenberg kaum noch eine Rolle.
So rechnet man in Paderborn damit, dass der Klub in der Winterpause nachrüsten wird - zuallererst, um in den nächsten Monaten noch die Kurve kriegen und rechtzeitig die Abstiegszone verlassen zu können, aber auch im Hinblick auf eine bessere Zukunft. Trainer-Eleve Effenberg, der seit seiner letzten Partie als Spieler 2004 elf Jahre lang aus dem Geschäft war, ist grundsätzlich optimistisch. Auf der Mitgliederversammlung sagte er: „Unser Ziel ist es, zeitnah in die Bundesliga aufzusteigen.“