Bochum. Andreas Luthe hat zwar seinen Vertrag bis 2016 verlängert, im Tor des VfL Bochum wird in der Partie beim FC St. Pauli aber Philipp Heerwagen stehen. Weil Luthe unter Knieproblemen leidet, kann Heerwagen, in der Rückrunde der vergangenen Saison an die Hamburger ausgeliehen, am Millerntor sein Können zeigen.
Wenn einen am 11.11. um 11.11 Uhr eine E-Mail erreicht, dann denkt man schon einmal über einen möglichen humoristischen Hintergrund nach. Zu schmunzeln gibt es allerdings nichts, wenn der VfL vermeldet, dass Kapitän Andreas Luthe seinen Vertrag bis 2016 verlängert hat. Drei Jahre haben beide Seiten also drauf gepackt, die gegenseitige Wertschätzung muss groß sein.
Was die Kommentare der Beteiligten unterstreichen. Von einem „Führungsspieler unserer Mannschaft“ und einem „guten Typ“ spricht unter anderem Sportvorstand Jens Todt, Luthe selbst blickt „optimistisch in die Zukunft“ und glaubt, dass „die beste Zeit sicherlich noch vor uns liegt“.
Erst einmal muss Luthe aber wieder ins Tor zurückkehren, und das wird nicht an diesem Spieltag geschehen. Wegen einer Knieblessur ist der 25-Jährige am Sonntag, als der Bus in Richtung Hamburg losfuhr, ebenso zu Hause geblieben wie Slawo Freier (Innenbandanriss), Lukas Sinkiewicz (gesperrt), Nika Gelashvili und Mirkan Aydin, der noch vor zwei Tagen als Kandidat für die Reservebank galt. Ebenfalls nicht dabei diesmal: U23-Stürmer Daniel Engelbrecht. Kevin Scheidhauer gehört dagegen zur Bochumer Reisegruppe, wie auch Zlatko Dedic. Der slowenische Stürmer war - nach erfolgreicher Geburt seines Kindes - rechtzeitig wieder nach Bochum zurückgekehrt und dürfte am Montag (20.15 Uhr) auf St. Pauli auch für den VfL stürmen, nachdem ihm zuletzt gegen Cottbus der erste Ligatreffer der Saison gelungen war.
Acquistapace ist noch Wackelkandidat
Philipp Heerwagen und Zlatko Dedic bleiben also im Team, ebenso wie vermutlich Jonas Acquistapace, der am Sonntag wieder mittrainieren konnte. Festlegen wollte sich Trainer Karsten Neitzel in diesem Fall allerdings noch nicht, Holmar Eyjolfsson gilt als Alternative.
Vor der Abwehr konkurrieren noch Christoph Kramer und Christoph Dabrowski, aufgrund St. Paulis Stärke in der Luft eventuell wichtig und sogar benötigt, um einen Platz in der Startelf. Beide zentral nebeneinander wird man wohl nicht erleben, denn Karsten Neitzel macht keinen Hehl daraus, dass er „kein Freund der Doppelsechs“ ist.
Hinten links stehen sowohl Mounir Chaftar als auch Florian Brügmann zur Verfügung. Beide dürften sich jedoch in absehbarer Zeit mit einem weiteren Linksverteidiger auseinander setzen müssen. Wie am Samstag schon berichtet wurde, hat man beim VfL ein Auge auf den vereinslosen Michel Garbini Pereira (31) geworfen. Der Brasilianer, 2004 im UEFA-Cup für Standard Lüttich beim 0:0 gegen den VfL Bochum am Ball und bis zum vergangenen Sommer bei Aris Saloniki beschäftigt, lebt derzeit bei seiner Lebensgefährtin in Dortmund. Am kommenden Dienstag, so Jens Todt, wolle man sich im Profitraining ein „genaueres Bild“ von Pereira machen.
Neuer Anlauf für Delura
Einen neuen Anlauf unternimmt dagegen an diesem Montag Pechvogel Michael Delura. Gut möglich, dass der 27-Jährige am Millerntor zur Bochumer Startelf zählen und Slawo Freiers Platz einnehmen wird - neben Leon Goretzka und vermutlich Yusuke Tasaka. Für die Position neben und hinter der Spitze bleiben dann noch Alexander Iashvili und Michael Ortega übrig.
Marc Rzatkowski wird wohl vorerst auf der Bank Platz nehmen müssen. Die Verlängerung seines Vertrages über den kommenden Sommer hinaus ist beim VfL Bochum gleichwohl weiterhin ein Thema, und Jens Todt wird die Gelegenheit nutzen, sich mit Rzatkowskis Hamburger Berater Thies Bliemeister darüber auszutauschen.