Bochum.. Vor den Relegationsspielen gegen Borussia Mönchengladbach gibt sich der VfL Bochum selbstbewusst - aber nicht euphorisch. 20 000 Karten für das Rückspiel in Bochum sind bereits vergriffen.

Ob diese Leistung, dieser zweite Doppelpack in Folge, schon die Krönung seiner starken Rückrunde war, wurde Mirkan Aydin kurz nach dem Abpfiff gefragt. Und der nach außen eher leise Stürmer, im bunten Medienzirkus Bundesliga noch ein Neuling, sagte prompt: „Ich hoffe, da kommt noch was.“

Aydin, der 23-Jährige, der nicht nur wegen seiner zwei überlegt erzielten Treffer eine hervorragende Leistung abgeliefert hatte, war nach seinen Saisontreffern sieben und acht in nur 15 Einsätzen naturgemäß gut drauf - aber er schwankte auch ein wenig zwischen Freude und Anspannung auf das, was noch kommt: Relegation. In Mönchengladbach, vor gut 50 000 Fans. Für Aydin eine ganz neue Herausforderung. „Ich bin schon ein wenig angespannt“, räumte er ein. Eine Anspannung, die sich in einer ähnlich konzentrierten Leistung entladen soll.

Die Hoffnung jedenfalls ist da bei den VfL-Profis, ein verhaltener Optimismus, ein gesundes Selbstbewusstsein - keine Euphorie. „Wichtig sind jetzt keine Worte, sondern Taten auf dem Platz“ , sagte Anthar Yahia. Andreas Luthe war da etwas forscher: „Gladbach ist absolut machbar, aber sie werden uns mehr abverlangen als jeder Zweitliga-Gegner bisher.“ Auch Andreas Johansson, der gestern eine seiner besten Leistungen im VfL-Trikot ablieferte, sieht die „Fohlen“ als „eine lösbare Aufgabe“ an. „Wir spielen zuerst auswärts, das ist ein kleiner Vorteil. Im Rückspiel ist mit der super Unterstützung unserer Fans alles möglich.“

Johansson erinnerte auch an die Ergebnisse aus der (Abstiegs-)Saison im Vorjahr: Remis zu Hause (3;3), Sieg in Gladbach (2:1). Mehr noch: Bochum ist ja eine Art „Angstgegner“ der Borussen. Seit 15 Pflichtspielen ist der VfL gegen Gladbach unbesiegt. Zuletzt gewannen die Borussen im DFB-Pokal 1:0 in Bochum. Am 27. Oktober 1998 war das, Toni Polster erzielte damals das Tor. Und in diesem Fall machte Friedhelm Funkel, der sonst wenig Wert auf Statistiken dieser Art legt, eine Ausnahme. Diese Bilanz stimme doch „ein Stück weit optimistisch“, dazu der Erfolg gegen Duisburg, die „fantastischer Leistung“ in der Rückrunde mit 37 Punkten: „Diese Euphorie dürfen wir schon mit nach Hause nehmen“, sagte der Trainer, um schnell zur Ruhe zu mahnen: „Wichtig ist , dass wir schnell regenerieren. Wir wollen in Gladbach ein Ergebnis erzielen, das uns alle Chancen erhält.“

Ob Mimoun Azaouagh, der am Knöchel verletzte Mittelfeldmann, am Donnerstag dabei sein wird, konnte Funkel „seriös“ noch nicht sagen. Tendenz: Azaouagh steigt erst im Rückspiel ein. Funkel: „Wir werden alles tun, aber kein Risiko eingehen. Wir haben ja noch ein Spiel danach.“

20.000 Tickets im Vorverkauf abgesetzt

Marcel Maltritz hatte links einen und rechts einen Fan an seiner Schulter, Andreas Johansson schüttelte zig Hände: Viele Profis des VfL mischten sich nach Sieg und Dusche unter die Anhänger, zum Fan-Foto-Shooting. Das gibt’s auch nicht bei jedem Klub.

Manchen Fans wurde damit auch die - bis zu anderthalbstündige - Wartezeit vergoldet, der Andrang auf die Tickets für das Relegations-Rückspiel in Bochum (25. Mai) war riesengroß. Ergebnis: 20 000 Karten sind bereits verkauft, die Blöcke M und I (Haupttribüne) sind ausverkauft. Am heutigen Montag geht der Verkauf weiter, aber nur für Dauerkarteninhaber, Fanklub- und Vereinsmitglieder sowie Anhänger, die ein MSV-Ticket vorlegen und sich gestern noch nicht eindeckten. Das Vorverkaufsrecht dieser Gruppen gilt bis Mittwoch, 18. Mai - dann dürften die Bochumer Karten (ca. 3000 stehen den Gladbachern zu) vergriffen sein.

Maltritz wird zum Matchwinner für den VfL Bochum

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Andreas Luthe: Matchwinner. Drei Minuten vor dem Abpfiff holte der lange Schlussmann einen Ball aus dem Knick. Da hätte es 2:1 für die Gastgeber geheißen. Starke Partie von Luthe, dabei hätte er in der 16. Minute unglücklich aussehen können, als sich ein Abschlag seines Torwartkollegen Berbig fast ins Tor senkte. Traf in der 20. Minute Kastrati unglücklich im Strafraum - der Elfer blieb ohne Folgen. Luthe blieb sogar vor einer Gelb-Sperre verschont.
Andreas Luthe: Matchwinner. Drei Minuten vor dem Abpfiff holte der lange Schlussmann einen Ball aus dem Knick. Da hätte es 2:1 für die Gastgeber geheißen. Starke Partie von Luthe, dabei hätte er in der 16. Minute unglücklich aussehen können, als sich ein Abschlag seines Torwartkollegen Berbig fast ins Tor senkte. Traf in der 20. Minute Kastrati unglücklich im Strafraum - der Elfer blieb ohne Folgen. Luthe blieb sogar vor einer Gelb-Sperre verschont. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Gewohnt souverän, chancenlos beim 1:1. Note: 2
Gewohnt souverän, chancenlos beim 1:1. Note: 2 © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Matthias Ostrzolek: Mit den Händen ist Bochums Linksverteidiger nicht so sicher, gingen die ersten Einwürfe alle zu gegnerischen Spielern. Im Sprint selten Sieger gegen Benjamin Sieger.
Matthias Ostrzolek: Mit den Händen ist Bochums Linksverteidiger nicht so sicher, gingen die ersten Einwürfe alle zu gegnerischen Spielern. Im Sprint selten Sieger gegen Benjamin Sieger. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Hatte auch das Nachsehen bei Schnetzlers Kopfball-Chance (50.). Note: 5
Hatte auch das Nachsehen bei Schnetzlers Kopfball-Chance (50.). Note: 5 © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Anthar Yahia: Der sichere von beiden Innenverteidigern. Klärte einige Male in höchster Not, aber auch der Bochumer Kapitän sah nicht immer souverän aus.
Anthar Yahia: Der sichere von beiden Innenverteidigern. Klärte einige Male in höchster Not, aber auch der Bochumer Kapitän sah nicht immer souverän aus. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
3Seine Diagonalpässe kamen meistens an. Note: 3
3Seine Diagonalpässe kamen meistens an. Note: 3 © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Marcel Maltritz: Matchwinner! Der Innenverteidiger schoss in der Nachspielzeit das überlebenswichtige 2:1 für die Gäste. Aber zuvor mit einer mäßigen Partie: Ließ sich in der 19. Minuten zu leicht von Kastrati abspeisen.
Marcel Maltritz: Matchwinner! Der Innenverteidiger schoss in der Nachspielzeit das überlebenswichtige 2:1 für die Gäste. Aber zuvor mit einer mäßigen Partie: Ließ sich in der 19. Minuten zu leicht von Kastrati abspeisen. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Einige Wackler und Unsicherheiten beim sonst so abgeklärten Ex-Kapitän. Egal. Note: 3
Einige Wackler und Unsicherheiten beim sonst so abgeklärten Ex-Kapitän. Egal. Note: 3 © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Björn Kopplin: Ordentliche Partie auf seiner rechten Seite. Gutes Timing bei den Grätschen, vernünftiges Spiel nach vorne.
Björn Kopplin: Ordentliche Partie auf seiner rechten Seite. Gutes Timing bei den Grätschen, vernünftiges Spiel nach vorne. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Bester Mann in der Bochumer Hintermannschaft. Note: 2,5
Bester Mann in der Bochumer Hintermannschaft. Note: 2,5 © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Faton Toski (bis 83.): Erneut schenkte Funkel dem ehemaligen Frankfurter Toski das Vertrauen und ließ Giovanni Federico auf der Bank. Im vielen Aktionen begnügte sich Toski mit halbherzigen Sprints und Zweikämpfen.
Faton Toski (bis 83.): Erneut schenkte Funkel dem ehemaligen Frankfurter Toski das Vertrauen und ließ Giovanni Federico auf der Bank. Im vielen Aktionen begnügte sich Toski mit halbherzigen Sprints und Zweikämpfen. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Rettete den VfL aber in zwei Situationen vor dem Gegentor. Note: 4
Rettete den VfL aber in zwei Situationen vor dem Gegentor. Note: 4 © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Andreas Johansson: Zusammen mit dem erneut umgestellten defensiven Mittelfeld zu inkonsequent in den Zweikämpfen.
Andreas Johansson: Zusammen mit dem erneut umgestellten defensiven Mittelfeld zu inkonsequent in den Zweikämpfen. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Ließ sich häufig zu schnell überlaufen. Hatte sichtlich am Vogt-Schock zu knabbern. Note: 4
Ließ sich häufig zu schnell überlaufen. Hatte sichtlich am Vogt-Schock zu knabbern. Note: 4 © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Kevin Vogt (bis 5.): Schock-Sekunde für den VfL Bochum schon in der zweiten Minute. Vogt verletzte sich, kaum war das Spiel angefangen, so schwer, dass er ausgewechselt werden musste.
Kevin Vogt (bis 5.): Schock-Sekunde für den VfL Bochum schon in der zweiten Minute. Vogt verletzte sich, kaum war das Spiel angefangen, so schwer, dass er ausgewechselt werden musste. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Verdachte auf Kreuzbandriss im rechten Knie. Ohne Note.
Verdachte auf Kreuzbandriss im rechten Knie. Ohne Note. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Zlatko Dedic: Die einzige Veränderung, die Bochums Trainer Friedhelm Funkel vornehmen musste. Dedic kam für den kreativen Mimoun Azaouagh in die Partie, spielte aber auf der linken, offensive Seite. Bereitete allerdings von rechts die Bochumer Führung vor.
Zlatko Dedic: Die einzige Veränderung, die Bochums Trainer Friedhelm Funkel vornehmen musste. Dedic kam für den kreativen Mimoun Azaouagh in die Partie, spielte aber auf der linken, offensive Seite. Bereitete allerdings von rechts die Bochumer Führung vor. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Defensiv häufig zu weit weg von seinem Gegenspieler. Note: 3,5
Defensiv häufig zu weit weg von seinem Gegenspieler. Note: 3,5 © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Mirkan Aydin: Der Doppeltorschütz aus dem Spiel gegen Union Berlin rieb sich als Keilstürmer der Bochumer förmlich auf. Wurde häufig hoch angespielt und brachte den Ball mit seiner feinen Technik häufig unter Kontrolle.
Mirkan Aydin: Der Doppeltorschütz aus dem Spiel gegen Union Berlin rieb sich als Keilstürmer der Bochumer förmlich auf. Wurde häufig hoch angespielt und brachte den Ball mit seiner feinen Technik häufig unter Kontrolle. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Allein auf weiter Flur. Strahlte dennoch kaum Torgefahr aus. Note: 4
Allein auf weiter Flur. Strahlte dennoch kaum Torgefahr aus. Note: 4 © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Slawo Freier: Viel Druck lastete auf den Schultern des ehemaligen Nationalspielers. Zu viel vielleicht. In der ersten Halbzeit war Freier kaum zu sehen, wurde im zweiten Abschnitt besser. Gute Übersicht in der 57. Minute beim Pass auf Federico.
Slawo Freier: Viel Druck lastete auf den Schultern des ehemaligen Nationalspielers. Zu viel vielleicht. In der ersten Halbzeit war Freier kaum zu sehen, wurde im zweiten Abschnitt besser. Gute Übersicht in der 57. Minute beim Pass auf Federico. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Viel zu leicht vom Ball zu trennen. Viel zu gefällig. Bereitete aber die erneute VfL-Führung vor, Deshalb: Note: 4
Viel zu leicht vom Ball zu trennen. Viel zu gefällig. Bereitete aber die erneute VfL-Führung vor, Deshalb: Note: 4 © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Giovanni Federico (ab 5.): Kaum hatte Federico auf der Ersatzbank Platz genommen, musste er sich schon sein Trikot überstreifen und den verletzten Vogt ersetzen. Und dieser Wechsel machte sich bezahlt, als Federico nach Pass von Dedic zu einem wichtigen Zeitpunkt das 1:0 für seine Farben machte.
Giovanni Federico (ab 5.): Kaum hatte Federico auf der Ersatzbank Platz genommen, musste er sich schon sein Trikot überstreifen und den verletzten Vogt ersetzen. Und dieser Wechsel machte sich bezahlt, als Federico nach Pass von Dedic zu einem wichtigen Zeitpunkt das 1:0 für seine Farben machte. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Hätte alle VfL-Anhänger mit dem 2:0 und 3:0 erlösen können. Trotzdem: Gutes Spiel. Note: 2,5
Hätte alle VfL-Anhänger mit dem 2:0 und 3:0 erlösen können. Trotzdem: Gutes Spiel. Note: 2,5 © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Mahir Saglik (ab 83): Machte in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Deckel drauf.
Mahir Saglik (ab 83): Machte in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Deckel drauf. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Ohne Note.
Ohne Note. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Oguzhan Kefkir (ab 87.): Ohne Note.
Oguzhan Kefkir (ab 87.): Ohne Note. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
Oguzhan Kefkir (ab 87.): Ohne Note.
Oguzhan Kefkir (ab 87.): Ohne Note. © imago sportfotodienst | imago sportfotodienst
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Für Dauerkarteninhaber,Vereins- und Fanclub-Mitglieder startet heute auch der Verkauf für das Hinspiel (19. Mai) in Mönchengladbach: ab 10:30 Uhr an den Kassenhäuschen 17 bis 20 (nur gegen Bargeld). Es gibt 2440 Tickets, am Dienstag erwartet der Klub weitere rund 2500 Karten. Die ersten 3000 Käufer erhalten ein T-Shirt. Aufschrift: „BlauWeiss“

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