Bochum. In einem flotten West-Derby begegneten sich zwei Mannschaften, die beide auf Sieg spielten - die heißersehnten Aufstiegsplätze fest im Blick. Bochum machte das 1:0, hätte in der ersten Hälfte nachlegen müssen. Doch nach dem Seitenwechsel erarbeitete sich die Fortuna das Remis.
Wer auf ein 1:1 des VfL Bochum in einem Zweitliga-Heimspiel wettet, hat beste Chancen auf ein paar Euro mehr auf seinem Konto. Zum vierten Mal im vierten Spiel kam der VfL nicht über ein 1:1 hinaus im eigenen Haus. Diesmal raubte die ambitionierte Fortuna aus Düsseldorf dem VfL das Erlebnis Heimsieg - die fast 25.000 Fans feierten trotzdem nach einer stets packenden, temporeichen Partie. Die aus Bochum und die aus Düsseldorf.
Der VfL legte los mit dem Selbstbewusstsein eines seit sieben Pflichtspielen immer noch unbesiegten Topteams. Aggressiv griffen sie die Düsseldorfer an, setzten die Fortuna unter Druck. Der ambitionierte Gast, der auf seine ehemaligen Bochumer Außenverteidiger Lukas Schmitz und Heinrich Schmidtgal (beide angeschlagen) verzichten musste, geriet gehörig ins Schleudern im strömenden Regen.
Bochum mit der frühen Führung
Und schon nach 14 Minuten glich die pickepackevolle Osttribüne im nicht ganz ausverkauften Stadion einem Freudenhaus. MIchael Gregoritsch leitete einen der schnellen VfL-Attacken Angriffe ein, der spielstarke Simon Terodde verlagerte die Seite, Timo Perthel flankte von links nach Maß, und Gregoritsch hatte sich längst ins Zentrum des Strafraums geschlichen. Völlig allein gelassen köpfte er den Ball in die Maschen. 1;0, es war der zweite Saisontreffer des stets gut gelaunt daherkommenden 20-Jährigen, der ungefähr so schnell plaudern kann wie er rennt auf dem Rasen.
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Und nur drei MInuten später hätte ganz Fußball-Bochum dem “Franz”, wie alle den Österreicher auch ohne einer Sissy an seiner Seite nur nennen, den Titel “Kaiser” wohl draufgepackt, für diesen prickelnden Fußballabend zumindest. Nach Klasse-Konter über Terodde und Stanislav Sestak aber scheiterte Gregoritsch aus zwei Metern am Bein von Fortunas Verteidiger Julian Schauerte, der auf der Torlinie das 0:2 verhinderte (18.).
Der VfL ließ fortan ein wenig den Dampf raus, von der hochgelobten Fortuna-Offensive, im 4-4-2 sortiert, ging keine Gefahr aus. Immer wieder tappste Düsseldorf in die Abseitsfalle. Ein Volleyschuss von Charlison Benschop war noch die beste Möglichkeit, der Ball flog aber rechts am Kasten des von den Fans gefeierten Torhüters Michael Esser vorbei.
Die zweite Hälfte gehörte den Düsseldorfern
Einen Kreis bildeten die Düsseldorfer kurz vor Wiederanpfiff - an fehlendem Teamgeist, mangelndem Einsatz ließen sie es nie vermissen. Und Düsseldorf kam mit Macht, drängte die nur noch auf Konter lauernden Bochumer zurück. Vom VfL gab es kaum noch Entlastung. Der starke Christopher Avevor, von der Außenbahn ins Mittelfeldzentrum gerückt nach der Pause, und MIchael Liendl scheiterten noch, ehe Jan Schauerte auf der rechten Seite entwischte. Seine Flanke vollstreckte der flinke Finne Joel Pohjanpalo - 1:1, der längst verdiente Ausgleich (65.).
Und Düsseldorf legte nach: Nach Fehler von Malcolm Cacutalua tauchte der eingewechselte Ben Halloran vor Esser auf - der Keeper parierte mit dem Fuß glänzend, den Nachschuss von Benschop hielt er fest. Bochum hatte seine Linie verloren - und kam beim offenen Schlagabtausch in den letzten Minuten noch einmal zurück. Tobias Weis, Simon Terodde und Mikael Forssell aber beließen es beim Standard-Ergebnis: 1:1.
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