Der VfL verliert in Frankfurt die Konzentration und Ordnung
•
Lesezeit: 3 Minuten
Frankfurt.. Nach einer 2:0-Führung hat der VfL Bochum zu früh auf Sparmodus geschaltet und die Quittung dafür bekommen - in Form einer 2:3-Niederlage beim FSV Frankfurt.
Gertjan Verbeek schüttelte nur noch den Kopf. „Karneval in Rio” dröhnte aus den Boxen, als Edmond Kapllani den Ball über die Linie drückte, ein wahres Narrenstück. Im Liegen, fünf Minuten vor Schluss. Thomas Eisfeld blieb an ihm hängen, Felix Bastians schaute dahinter zu, eine typische Szene für den inkonsequenten VfL in Halbzeit zwei. Nach einem 2:0 zur Pause hatte der Favorit auf Sparmodus geschaltet und einen Gegner stark gemacht, der am Boden war. Frankfurt triumphierte noch mit 3:2.
Dabei hatte es so gut begonnen. Mit einem Zuckerpass in die Schnittstelle der FSV-Deckung bediente Anthony Losilla Simon Terodde. Der Torjäger überlistete Torwart Andre Weis mit einem Heber (15.). Spätestens nach dem 1:0 war klar: Der VfL konnte sich nur selbst schlagen. Zu konfus verteidigte Frankfurt. Und es dauerte keine acht Minuten, da schien die Partie bereits entschieden zu sein. Nach einem 18-Meter-Schlenzer von Marco Terrazzino ließ Weis den Ball abprallen, Tim Hogland reagierte und schob ein (23.). Der VfL effektiv - wie schon beim 5:0 in Fürth drei Wochen zuvor.
Versäumt, den Sack zuzumachen
Doch der VfL versäumte es, den Sack zuzumachen, wurde (nach-)lässig - vielleicht hatte der eine oder andere schon ein wenig auf Sparmodus geschaltet mit Blick auf die kommenden Partien am Dienstag gegen Kaiserslautern im Pokal und am Freitag gegen St. Pauli. Jedenfalls verschluderte man erstklassige Konterchancen. Erst brachten Onur Bulut und Janik Haberer den letzten Pass nicht an den Mann, dann schickte Terodde mit einem Sahne-Zuspiel Terrazzino auf die Reise. Der lief allen davon, scheiterte aber an Torwart Weis (36.).
So baute der VfL, der längst auf Kantersieg-Kurs hätte gehen können, den Gastgeber wieder auf. Der Ex-Bochumer Zlatko Dedic kam zum Schuss, Andreas Luthe war zur Stelle. Ebenso wie beim Kopfball von Gugganig (37./38.).
Verbeek brachte nach der Pause Tobias Weis für den schwachen Bulut. Der Ex-Nationalspieler feierte sein Comeback auf dem rechten Flügel. Frankfurt aber kam mit neuem Mut aus der Kabine, die Partie verlagerte sich komplett in die VfL-Hälfte - ein Bild, das Verbeek weder predigt noch gerne sieht. Es war Andreas Luthe zu verdanken, dass der FSV nicht früher herankam. So parierte er mit einer starken Fußabwehr gegen den frei vor ihm aufgetauchten Barry - Hoogland hatte zuvor im Zweikampf zurückgezogen.
Terodde früh vom Feld genommen
Verbeek nahm früh seinen Torgaranten Terodde vom Feld (55.), Peniel Mlapa sollte im Sturmzentrum für Entlastung sorgen. Zweimal fand der seinen Meister im starken Keeper Weis (62./64.). Der FSV blieb dran - und schlug zu. Bastians wurde getunnelt, Pires legte im Strafraum quer und Dedic schob ein. 1:2 (67.). Kurz darauf waren endgültig alle wach im Volksbank-Stadion: Florian Ballas durfte nach einer Ecke im Fünfmeterraum köpfen, seine Bogenlampe flog über Luthe hinweg ins Eck. 2:2. Eigentlich unfassbar. Und doch: mittlerweile verdient.
Einmal noch hoffte der VfL auf den Sieg, als Keeper Weis einen Kopfball von Hoogland in Weltklasse-Manier zur Ecke boxte (78.). Doch dann schlug Kapplani zu - und Bochum schlich gesenkten Hauptes vom Platz.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.