Bochum. Der ein oder andere VfL-Fan rieb sich beim 2:0 seiner Bochumer gegen den VfB Stuttgart in der ersten DFB-Pokal-Runde verwundert die Augen. Denn der VfL spielte den Bundesligisten stellenweise an die Wand. Auch dank eines neuen VfL-Torjägers, der sich die Bestnote verdiente. Die Einzelkritik.
Andreas Luthe: Hatte in der ersten Hälfte im Großen und Ganzen kaum etwas zu tun. Was aber auch daran lag, dass er sich bei einigen Flanken gegen das Rauslaufen entschied. Einmal mehr in dieser Saison unglücklich beim Rauslaufen in der 64. Minute, als er sich bei einer Stuttgarter Flanke um gut zwei Meter verschätzte. Note: 3,5
Stefano Celozzi: Hat in aller Regelmäßigkeit gute Aktionen, hat aber auch in aller Regelmäßigkeit ein paar Bolzen drin. In der VfB-Drangphase Mitte der ersten Halbzeit kam fast jeder Stuttgarter Angriff über seine Seite. Drehte in der zweiten Hälfte auf und lief viele Konter über seine rechte Seite. Note: 3
Jan Simunek: Kaum zu bezwingen in der Luft. Gutes Timing im Zweikampf und wesentlich beherrschter im Spielaufbau als sein VfL-Vorgänger namens Maltritz. Wichtiger Block bei der Flanke von Kostic (30.). Zeigte, dass er auch Konter kann - ganz starker Vorstoß in der 38. Minute, der leider bei Gregoritsch im Abseits endete. Wurde in der Halbzeit auf der Stadiontoilette von einigen Fans schon zum besten VfL-Einkauf der letzten 20 Jahre ernannt. Nach der Pause weniger auffällig, aber weiterhin fehlerlos. Note: 1,5
Patrick Fabian: Hatte im Duell mit Simunek das Defensivzentrum weitgehend unter Kontrolle. Genauso wie sein Nebenmann stark in der Luft. War in seinen Aktionen weniger auffällig als Simunek, lieferte aber immer noch richtig solide Abwehrarbeit ab. Note: 2
Timo Perthel: Wichtiger Block gegen Harnik (14.). Hatte seine linke Defensivseite in der ersten Hälfte im Griff. Führte sich nach der Pause mit einer perfekt getimten Grätsche gegen Harnik ein (54.). Wirkte stabiler als bei seinen ersten Liga-Auftritten, haute alles rein, was er reinhauen kann. Note: 2,5
Yusuke Tasaka (bis zur 85. Minute): Wirkte wie schon in den ersten Spielen der neuen Spielzeit wesentlich beweglicher und energischer als zum Ende der letzten Saison. Leitete allerdings mit schlechtem Zuspiel die erste Konterchance des VfB ein, die Harnik ungenutzt ließ (14.). Fand danach aber wieder in die Spur. Zog einige Male nach innen, war oft anspielbar, suchte Abschlüsse. Kaum wiederzuerkennen. An fast jedem VfL-Konter in der zweiten Hälfte beteiligt. Note: 2
Anthony Losilla: Bildete zusammen mit Danny Latza eine richtig kompakte Mittelfeldzentrale. Sehr stabil im Zweikampf. Mit klugem Außenristpass auf Latze am Konter vor dem 2:0 beteiligt. Unglaublich stark als Balleroberer und Ankurbler des Bochumer Umschaltspiels, das es jetzt neuerdings gibt. Note: 2
Danny Latza: Wie fast immer der Mann mit der imposantesten Laufleistung auf dem Feld. Beinahe immer lief der VfL-Spielaufbau über ihn. Spielte beim Konter vor dem 2:0 den Pass auf Assist-Geber Sestak - wohlgemerkt durch die Beine eines Stuttgarters. Note: 2
Michael Gregoritsch (bis zur 80. Minute): Viel unterwegs, meistens souverän am Ball. Pennte bei der Konterchance über Simunek - ohne seine Abseitsstellung wäre in der 38. Minute wohl das 2:0 für den VfL gefallen. Blühte mit einigen Aktionen in der zweiten Hälfte auf, hätte nach seinem feinen Solo in der 63. Minute allerdings Sestak nicht übersehen dürfen. Auch danach ein paar Mal um die richtige Entscheidung in der Offensive verlegen. Note: 3
Stanislav Sestak (bis zur 68. Minute): Holte sich hinter und neben Terodde viele Bälle ab, verteilte sie zumeist klug. Zeigte seine Torjägerqualitäten, als er Sekunden vor der Pause Ulreich per Volley zu einer Glanztat zwang. Dafür gab's zwar kein 2:0, aber immerhin einen satten Halbzeit-Applaus. War danach offenbar beflügelt: Leitete den Konter zum 2:0 mit einem gewonnen Kopfballduell ein und ließ dann in den Lauf des Torschützen Terodde prallen. Ganz wichtig auch für das durchaus effektive Pressing des VfL. Note: 2
Simon Terodde: 9. Minute, erste Aktion, cooler Abschluss, 1:0 für Bochum - Der VfL hat in ihm wieder einen richtigen Torjäger. Besorgte nach dem Bolzen von Stuttgarts Romeu Vidal schon sein viertes Pflichtspieltor im dritten Einsatz. Auch danach stets anspielbar und stark in der Ballbehauptung. Die Chance vor dem 2:0 kann man kaum lässiger verwerten als er. Nebenbei noch ein richtig guter Ballverteiler. Note: 1
Marco Terrazzino (ab der 68. Minute): Kam für Sestak. Ohne Note.
Adnan Zahirovic (ab der 80. Minute): Kam für Gregoritsch. Ohne Note.
Henrik Gulden (ab der 85. Minute): Kam für Tasaka. Ohne Note.