Bochum. Volle Kraft voraus für den VfL Bochum - das ist derzeit die Devise von Hans-Peter Villis. Vor drei Wochen ist der Energie-Manager von seinen Mitstreitern beim Zweitligisten an die Spitze des Aufsichtsrates gewählt worden und wird sich nun - nach seinem Ausscheiden beim Energie-Riesen EnBW - intensiv dem Klub widmen.
Volle Kraft voraus für den VfL Bochum - das ist derzeit die Devise von Hans-Peter Villis. Vor drei Wochen ist der Energie-Manager von seinen Mitstreitern beim Zweitligisten an die Spitze des Aufsichtsrates gewählt worden und wird sich nun - nach seinem Ausscheiden beim Energie-Riesen EnBW - intensiv dem Klub widmen. „Wir müssen den Sponsoren nachhaltig etwas bieten, das ist eine Frage der Attraktivität“, sagt Villis, der am Dienstag das Gespräch mit dem Vorstand suchte.
Todt und Bergmann sind nur noch bis zum Sommer 2013 an den VfL gebunden
Ansgar Schwenken, Jens Todt und Cheftrainer Andreas Bergmann, so Villis, „stehen nicht zur Disposition, ihre Verträge schauen wir uns zu gegebener Zeit an, ohne hektisch zu werden“. Womit in erster Linie Todt und Bergmann gemeint sein dürften, denn sie sind vertraglich nur noch bis zum Sommer 2013 an den VfL gebunden. Ob sie das noch zu entwickelnde Konzept, mit dem Villis demnächst „losgehen und für den VfL werben“ möchte, über die laufende Saison hinaus mittragen sollen und werden, ist also noch nicht entschieden. Womit der Sportvorstand selbst keine Probleme hat: „Wir haben dafür keinen Fahrplan. Wichtig ist die Mannschaft, um die ich mich erst einmal kümmern muss.“
Auch da geht es unter anderem um Vertragsverlängerungen, „zum Beispiel“ im Fall von „Andreas Luthe“, so Todt, oder in Sachen Christoph Kramer. Den defensiven Mittelfeldspieler würde man in Bochum gerne an sich binden, aber er ist nur ausgeliehen. Und erste Gespräche mit Bayer Leverkusen, wo Kramer bis 2015 unter Vertrag steht, haben noch kein Ergebnis gebracht. Leverkusen hat Zeit und will mit einer Entscheidung noch warten.
Weil es wegen der vielen Verträge, die 2013 in Bochum auslaufen, auf der einen oder anderen Position sicher Bedarf geben wird im Sommer, war Todt am vergangenen Wochenende wieder einmal in Japan unterwegs. Vier Spiele in zwei Tagen hat er bei seiner „Inforeise“ geschafft, obwohl Japan von einem Taifun heimgesucht wurde und am Samstag rund 600 Flüge storniert werden mussten.
Todt plant also die Zukunft, mit der Gegenwart ist er, abgesehen davon, dass „drei, vier Punkte fehlen“, nicht unzufrieden. „Vor einem Jahr“, sagt er, „hatten wir nach sieben Spielen vier Punkte, und die Mannschaft war mental leer“. Jetzt erkenne er eine „spielerische Weiterentwicklung“, auch wenn man „noch nicht stabil“ sei. Hans-Peter Villis findet „die Moral toll und die Unterstützung durch die Fans“. Nur die Zahl der Anhänger könnte eine andere sein. „3000 oder 4000 Fans zusätzlich“ wünscht sich der Aufsichtsrats-Chef, der von einem nachhaltigen Aufschwung spricht. Nachhaltig heißt für ihn, die „Erste Liga anzupeilen, ohne finanzielle Risiken einzugehen wie Bielefeld und Aachen“. Für Villis ist das Wechselspiel von sportlichem und wirtschaftlichem Erfolg wie die Frage nach der „Henne und dem Ei“. Anders ausgedrückt: „Der VfL wird attraktiven Fußball spielen müssen“, um auch wirtschaftlich wieder besser dazustehen.
Villis bewertet die Nachwuchsarbeit des VfL positiv
Den kompletten Klub wird der neue Vorsitzende des Aufsichtsrats allerdings nicht durchforsten müssen, eine umfassende Bestandsaufnahme habe man bereits vor zwei Jahren, als Ernst-Otto Stüber an der Spitze des Aufsichtsrates in die Bresche sprang, vorgenommen.
Durchweg positiv wird von Villis derzeit die Nachwuchsarbeit des VfL Bochum bewertet. „Wir sind mit der Jugendarbeit sehr zufrieden“, sagt er und lässt anklingen, dass sich die Anstrengungen des Klubs in diesem Bereich herumgesprochen haben - und zwar über die Landesgrenzen hinaus „bis nach Frankfurt und München“.